Hier kannst Du uns erreichen:

Telefon:


Bürotelefon:

0341 - 211 20 22
Di: 9 - 15 Uhr / Do: 13 - 18 Uhr
Hier keine Telefonberatung!

Drogentelefon:
0341 - 211 22 10
Do: 14 - 18 Uhr
Telefonberatung nur hier!

E-Mail:


Büro allgemein:
drugscouts@drugscouts.de



Projektleitung:

projektleitung@drugscouts.de

Adresse:


Drug Scouts:
Demmeringstr. 32, 04177 Leipzig



Öffnungszeiten:
Di: 09 - 15 Uhr / Do: 13 - 18 Uhr

Lexikon

Alcopops

Substanz

Alcopops (auch Designerdrinks) nennt man fertige alkoholhaltige Mixgetränke auf der Basis von Limonaden und meist hochprozentigen Alkoholika (Wirkstoff Ethanol): Limonaden und Energy Drinks mit destilliertem Alkohol (Smirnoff, Rigo etc.); sowie Bier- und Teemixgetränke mit Alkohol.
Zum Beispiel: Limo + Wodka, Limettensaft + Rum, Cola + Rum oder auch Whiskey + Cola und so weiter.

Daneben gibt es die Varianten mit einem geringeren Alkoholgehalt wie zum Beispiel Bier + Limonade beziehungsweise Bier + Limonade + Schnaps. In diese Kategorie fallen demzufolge auch bekannte Spirituosen wie Radler (Zitronenlimo + Pilsbier), Diesel (Cola + Pilsbier), Cola-Weizen (Cola + Weißbier), Bananen-Weizen und so weiter.

Alcopops sind häufig in handlichen Flaschen zu ca. 0,25 l abgefüllt und haben Alkoholgehalte von rund 5,5 Vol % (2 Schnäpse = 4 cl). Sie sind seit 1999 auf dem deutschen Markt. Seit dem 1. Juli 2004 dürfen Mixgetränke, die mit hochprozentigem Alkohol versetzt sind, nicht an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden. Biermixgetränke sind nicht verkäuflich an Jugendliche unter 16 Jahren. Alcopops sind aber speziell auf Jugendliche getrimmt: sie sind süß, farbig, schick und trendy.

Wirkung

Der Geschmack des Alkohols wird bei diesen Getränken größtenteils durch Zucker und durch den Zusatz von Aromen und Fruchtsäuren überlagert. Dennoch wirkt der enthaltene Alkohol und Zucker sowie Kohlensäure bewirken zusätzlich, dass der Alkohol besonders leicht ins Blut aufgenommen wird! Die Aufnahme des Alkohol dauert etwa 30-60 min und ist außerdem abhängig von der Alkoholkonzentration und dem Füllungszustand des Magens.

Alkohol verursacht Wohlempfinden, gehobene Stimmung, ein Herabsetzen der Selbstkritikfähigkeit, Wärmegefühl. Er kann anregend, entspannend, enthemmend und stark betäubend sein.

Manche dieser Getränke sind zudem mit weiteren psychoaktiv wirkenden Stoffen angereichert, wie z.B. Guarana oder Koffein, um zusätzlich aufputschende Effekte zu erzielen. Bei diesen Mischungen kommt es zu erhöhter Aufmerksamkeit, Wachheit und verstärktem Rededrang.

Kurzzeitnebenwirkungen

Da man den Alkohol in Alcopops kaum schmeckt, kann es schnell zu Fehleinschätzungen bezüglich der getrunkenen Menge kommen. Außerdem gelangt der Alkohol bei diesen Getränken wie schon erwähnt durch Zucker und Kohlensäure besonders leicht und schnell ins Blut. Die Gefahr einer Überdosierung ist schnell gegeben.

Weiterhin kann es zu verminderter Sehleistung, Einschränkung der Hör-/Konzentrationsfähigkeit, vermindertem Bewegungs-/Koordinationsvermögen, verlängerter Reaktionszeit und Fahruntüchtigkeit kommen!

"Kater" am Morgen danach kann auftreten!

Weitere Nebenwirkungen können erhöhter Harndrang, Übelkeit, Kopfschmerzen und Dehydration des Körpers durch Schwitzen sein.

Die Atmung wird bei steigender Dosierung gehemmt, was bei sehr hohem Blutalkoholgehalt zur Atemlähmung und damit zum Tod (Alkoholvergiftung - etwa ab 3,0 Promille) führen kann!

Langzeitnebenwirkungen

Dauerhafter starker Alkoholgebrauch schädigt die Leber, das Nervensystem, den Magen-Darm-Trakt, das Herz und die Bauchspeicheldrüse und kann bei Männern zu Impotenz führen.

Die geistige Leistungsfähigkeit sinkt. Hinzu können Hautveränderungen, vorzeitiges Altern, Depressionen und die Zerstörung von Gehirnzellen kommen.

Risiko einer sich langsam entwickelnden körperlichen und psychischen Abhängigkeit!

Wechselwirkungen

Beim gleichzeitigen Konsum von Alkohol und anderen Substanzen, z.B. Cannabis, Ecstasy, Medikamente, kann es zu riskanten und nicht abschätzbaren Wechselwirkungen kommen (z.B. starke Herabsetzung der Herz- und Atemfunktion).

Der Mix von Alkohol und Energy Drinks (bzw. Alcopops, die schon mit koffeinartigen Substanzen versetzt sind) kann zu gegensinnigen Blutdruckreaktionen und somit zur Gefahr von Austrocknung führen.

Alkohol und GHB (Liquid Ecstasy) oder Heroin: kann mit großer Wahrscheinlichkeit zu Atemlähmung führen!!!

Safer Use

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wer trotzdem konsumiert, sollte sich mit den Safer-Use-Regeln vertraut machen:

Das Risiko gesundheitlicher Schäden erhöht sich beim gleichzeitigen Gebrauch von Medikamenten und anderen psychoaktiven Substanzen!

Alkohol nicht auf leeren Magen trinken!

Kein Mischkonsum verschiedener alkoholischer Getränke!

Trinke nicht aus Langeweile oder wenn es Dir schlecht geht!

Alkohol immer in geringen Mengen konsumieren!

Kinder sollten keinen Alkohol trinken und Jugendliche, wenn überhaupt, erst so spät wie möglich damit beginnen.

Bedenke die Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit!

Nimm viel Flüssigkeit zu Dir [am besten nicht zu kaltes Wasser ohne Kohlensäure], um der Dehydrierung entgegen zu wirken.

Female Special

Bei Frauen ist der Flüssigkeitsgehalt des Körpers niedriger (ca. 55%) als bei Männern (ca. 68%); deshalb verteilt sich der Alkohol bei Frauen auf weniger Flüssigkeit, weshalb die Alkoholkonzentration im Blut (Promille) bei gleicher getrunkener Menge höher ist als bei Männern. Außerdem baut die weibliche Leber Alkohol langsamer ab.

Alkoholkonsum während einer Schwangerschaft kann die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen. Bei übermäßigem Alkoholkonsum kann es vor allem in den ersten zwölf Wochen zur Entstehung des sogenannten fetalen Alkoholsyndroms (FAS) mit geringerem Geburtsgewicht, äußerlich sichtbaren Missbildungen, Störungen der inneren Organe, Verhaltensauffälligkeiten und geistigen Entwicklungsverzögerungen kommen. Grenzwerte für die schädigende Wirkung von Alkohol auf das Ungeborene gibt es nicht: Konsumiere deshalb während der Schwangerschaft keinen oder möglichst wenig Alkohol. Verzichte auch auf alkoholhaltige Medikamente!

 

Stand der Informationen: Oktober 2009

Zurück