MPU wegen Alkohol und Cannabis

danke für Deine Anfrage. Du möchtest wissen, ob bei Deinem Drogenscreening, im Zusammenhang mit Alkoholkonsum im Straßenverkehr und Cannabisbesitz, auch die Substanzen LSD und/oder Psilocybin (Pilze) getestet werden.

Außerdem ergibt sich die Frage ob LSD und/oder Psilocybin anhand eines Urintests überhaupt nachweisbar sind.

Aus Deiner Anfrage wird deutlich, dass es sich Deines Wissens nach bei Deinem Screening um einen Urintest handeln wird. Die gängigsten Testverfahren sind Blut-, Urin- und Haartests.

Die jeweiligen Nachweiszeiten bestimmter Substanzen unterscheiden sich bei den verschiedenen Arten von Testverfahren. Für die Substanzen Cannabis, LSD und Psilocybin (Pilze) gelten bei einem Urintest im Labor folgende Nachweiszeiten als Orientierungswerte:

Nachweiszeit im Urin:

Cannabis: 2 bis 4 Tage (einmaliger Konsum) – 8 bis 12 Wochen (regelmäßiger bis täglicher Konsum)

LSD: bis zu 4 Tage

Psilocybin (Pilze): 2 – 4 Tage

* Dies sind Orientierungswerte. Alle Angaben ohne Gewähr. *

Eine Auflistung der Nachweiszeiten zu weiteren Substanzen und genaueres zu Urinproben kannst Du hier nachlesen:
https://drugscouts.de/de/page/nachweiszeiten

Grundsätzlich kann fast jede Substanz mit verschiedenen Testverfahren nachgewiesen werden und bei einem Urintest kann auf jeden Fall auch der Konsum von LSD und Psilocybin (Pilzen) nachgewiesen werden! Bei Drogenscreenings für eine MPU werden jedoch in der Regel nur Tests auf die gängigsten Substanzen angeordnet. Üblicherweise beinhaltet dies die Stoffgruppen Cannabinoide, Opiate / Opioide, Methadon, Kokain, Amphetamine und Benzodiazepine. Wurde die MPU noch wegen einer anderen Substanz angeordnet bzw. besteht ein Verdacht auf Konsum anderer Substanzen, könnte der Test mit weiteren Stoffgruppen erweitert werden.

Da der Test bei Dir wegen Alkoholkonsum und Cannabisbesitz angeordnet wurde, wird wahrscheinlich kein Test speziell für LSD und Psilocybin angefordert, vorausgesetzt, dass bei Dir kein Verdacht auf den Konsum dieser beiden Substanzen besteht. Diese Substanzen zu testen ist möglich, wird in der Regel jedoch nur gemacht, wenn ein Verdacht auf den Konsum besteht. Die einzelnen Testverfahren sind durchaus teuer, weshalb meist nicht umfangreicher getestet wird als nötig. Versichern können wir Dir diese Aussage allerdings nicht, zudem können sich die Testverfahren und die Substanzen, welche in der Regel von einem Test erfasst werden, regional und / oder von Labor zu Labor unterscheiden.

Um hierzu eine genauere Auskunft zu erhalten, müsstest Du Dich spezifisch bei Deinem Labor über das dort üblichen Substanzscreening informieren. Es kann sich für Dich evtl. lohnen hinsichtlich einer regionalen Recherche bei der "Grünen Hilfe" nachzufragen. Diese ist ein Selbsthilfeverein für Drogenkonsument*innen, bei dem viele Leute ehrenamtlich beraten (u.a. Ärzt*innen bis hin zu Rechtsanwält*innen). Auf https://www.gruene-hilfe.de findest Du auf der rechten Seite unter "Regionalbüros" die bundesdeutschen Regionalbüros und deren Kontaktdaten.

Alles Gute
Dein Dr.-Frühling-Team

Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.