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Substanzen wirken komisch oder kaum

Substanzen wirken komisch oder kaum

Liebes Dr. Frühling Team, kurze Infos zu mir : W/24, normalgewichtig, nehme seit 6 Jahren verschienstes an Drogen, jedoch mit Safer Use ( bzw. ich versuche es) Zur Beantwortung meiner Frage ist das vielleicht alles irgendwie wichtig. Meine Frage oder eher mein Problem ist es das Drogen, Medikamente und ähnliches bei mir nicht wirken oder überhaupt nicht so wie sie es sollten. Cannabis : keinerlei Wirkung obwohl es gutes Gras gewesen sein muss und es nicht das erste Mal war. Ich habe es immer wieder ausprobiert mit keinem Erfolg. ( Konsum : alle paar Wochen) Speed: Werde ich müde von und kann direkt 10 Stunden schlafen. Meine Pupillen werden für meine Verhältnisse etwas größer. ( Konsum : paar mal in 2 Monaten ) Ecstasy : Macht mich müde, träge, hungrig und etwas glücklich. Egal welche Pillen und wie sie hypothetisch dosiert sind. Meine Pupillen werden sehr klein. ( Konsum : c.a. alle 2-3 Monate ) Opiate: machen mich glücklich und entspannt aber ich kann partout 24 Stunden nicht schlafen. ( Konsum : 1 Mal pro Monat) Schlafmittel mit " Schlafzwang" : garkeine Wirkung. Das sind keine Weltbewegenden Probleme jedoch habe ich einfach das Gefühl, dass das nicht normal ist und es ist auf Dauer auch nicht immer lustig als einzige einen vollkommen klaren Kopf oder ähnliches zu behalten. Es würde mich auch einfach mal Interessieren warum das so sein könnte. Also hoffe ich das ihr eine Antwort dazu finden könnt und bedanke mich schon mal dafür :) Grüße


Dr.-Frühling-Team:

Hallo,

Du stellst Dir die Frage, warum viele Substanzen bei Dir gar nicht oder anders wirken, als bei anderen Menschen. Das kann ganz diverse Gründe haben, weshalb wir Dir leider keine eindeutige Antwort geben können.

Prinzipiell ist es so, dass jeder Mensch und jeder Körper verschieden ist und sich die Wirkungen der einzelnen Substanzen jeweils auf unterschiedliche Art und Weise entfalten, bzw. diese Wirkungen unterschiedlich wahrgenommen werden.

Dabei spielen verschiedene Faktoren zu Set und Setting eine Rolle, z.B. Deine seelische und körperliche Verfassung vor der Einnahme der Substanz(en), wieviel Du vorher gegessen und getrunken hast, ob Du bereits andere Substanzen konsumiert hast, wo die Einnahme stattfindet, mit wem Du konsumierst und ob Du Dich dort mit allem wohl fühlst. Auch welche Erwartungen Du an den Rausch hast, hat Einfluss auf die Wirkung. Vielleicht stellst Du Dich vor Deinem Konsum bereits darauf ein, dass Du ein weiteres Mal nichts spüren wirst oder hast zu hohe Erwartungen, die über die übliche Wirkung der Droge hinausgehen.
 
Oral eingenommene Substanzen werden durch Magen- und Darmschleimhäute aufgenommen und durchlaufen, wie Essen auch, zunächst einmal den Verdauungstrakt, bevor die Wirkstoffe über das Blut ins Gehirn angelangen und dort wirken können. Vorher durchläuft das Blut die Leber und dabei wird bereits ein gewisser Teil der Wirkstoffe herausgefiltert und ausgeschieden. Dies nennt man den "First-Pass-Effekt". Dieser Effekt kann von Mensch zu Mensch und von Droge zu Droge unterschiedlich stark sein. Konsument*innen mit einem besonders starken First-Pass-Effekt spüren oftmals eine geringere Wirkung bei oral konsumierten Substanzen.
 
Ein anderer Grund könnte evtl. ein besonderer Stoffwechsel bei Dir sein. Aufgrund einer genetischen Veranlagung könnten Darm und Schleimhäute nicht dazu fähig sein, die Wirkstoffe von bestimmten Substanzen in genügendem Maße aufzunehmen. Auch könnte Dein Metabolismus, also die Vorgänge im Körper, die Substanzen abbauen und ausscheiden könnte schlichtweg ungewöhnlich schnell ablaufen, sodass die Wirkstoffe rasch abgebaut und ausgeschieden werden. Es gibt einfach Menschen, die von einigen Wirkstoffen viel weniger aufnehmen können und Menschen, deren Metabolismus so schnell abläuft, dass ein großer Teil der Wirkstoffe schon wieder abgebaut sind, bevor sie ihre Wirkung entfalten können.

Eine veränderte oder gar nicht eintretende Wirkung kann auch mit diversen körperlichen Voraussetzungen, Erkrankungen und / oder einer Einnahme von Medikamenten zu tun haben. Bei Menschen, bei denen ADHS diagnostiziert wurde, wirken Stimulanzien bspw. oft eher beruhigend als aufputschend. Auch User*innen, die regelmäßig Antidepressiva, wie Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer – kurz SSRIs – einnehmen, berichten oftmals, dass Sie kaum eine Wirkung beim MDMA-Konsum verspüren. Dies liegt am Wirkmechanismus der genannten Medikamente.

Betonen müssen wir an dieser Stelle, dass das nicht automatisch heißt, dass Du von allem einfach höhere Dosierungen konsumieren kannst, um eine (stärkere) Wirkung zu spüren! Du solltest trotzdem vorsichtig sein, da es bei einigen Substanzen dennoch sein kann, dass bei Dir unangenehme, gesundheitsgefährdende und evtl. lebensgefährliche Neben- und/oder Wechselwirkungen auftreten, obwohl Du von der üblichen Rauschwirkung kaum etwas spürst. Das kann unter Umständen dann auch noch frustrierender sein. Informiere Dich am besten gut über den Konsum und die jeweiligen Safer-Use-Methoden und warte ausreichend lange nach dem ersten Konsum, bevor Du "nachlegst". Beobachte Deinen Körper und Dein Befinden genau, ob Du nicht doch eine Wirkung spürst - wenn auch nur schwach - und ob Du Dich vielleicht auf einen schwachen Rausch einlassen kannst.

Falls Dir das alles jedoch nichts bringt und Du weiterhin für Dich keine ausreichenden Wirkungen verspürst beim Substanzkonsum, können wir Dir nur raten auf den Konsum der betreffenden Substanzen zu verzichten, denn der Konsum muss für Dich nicht weniger risikoreich und nicht weniger potentiell gesundheitsschädlich sein, nur weil Du kaum / keine Wirkungen verspürst.

Selbst wenn die Substanzen nicht (so stark) wirken, kannst Du den Rausch / Dein Erlebnis auch durch andere Faktoren noch mit beeinflussen. Neben den verschiedenen Aspekten von Set und Setting, wie oben schon erwähnt, berichten manche Menschen von sogenannten "Contact-Highs". Dabei verspüren Menschen, die selbst keine Substanzen konsumiert haben dennoch eine Rauschwirkung, nur alleine dadurch, weil sie von berauschten Menschen umgeben sind. Vielleicht gibt es Menschen in Deinem Umfeld, von denen Du Dich (besonders) mitreißen lassen kannst. 

Wir wünschen Dir alles Gute!
Dein Dr. Frühling-Team


Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.

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