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Was passiert in meinem Körper nach der Einnahme von Drogen?

Was passiert in meinem Körper nach der Einnahme von Drogen?

Was passiert eigentlich biologisch in meinem Körper nach der Einnahme von a) Cocain b) Ecstasy c) Marihuana?


Dr. Frühling:

Alle als Drogen bezeichnete Substanzen (also auch viele Medikamente) sind "psychoaktiv". Das bedeutet, die Drogen sind in der Psyche, im Gehirn aktiv. Das Gehirn besteht aus sehr vielen einzelnen Zellen, welche unsere Körperfunktionen, unsere Wahrnehmung und unsere Gefühle steuern. Die Steuerung wird beeinflußt durch "Reize" von außen und von dem was wir in unseren Körper hineinbringen. Viele Dinge, die wir essen und trinken, haben auch eine Wirkung auf unser Gehirn und damit auch auf unser Befinden und unsere Leistungsfähigkeit. Drogen wirken dabei besonders intensiv auf die Steuerung in unserem Gehirn.

Zwischen zwei Nervenzellen werden "Informationen" übertragen. Da sich beide Zellen nicht direkt berühren entsteht ein Spalt (synaptischer Spalt). Dort werden die Informationen mit Hilfe der Botenstoffe (Transmitter) übertragen. In verschiedenen Gehirnregionen sind jeweils andere Botenstoffe für die Informationsübertragung "zuständig". Da gibt es das Serotonin was überwiegend für unsere Stimmung zuständig ist. Dopamin und Adrenalin ist mehr für unsere Leistungsfähigkeit verantwortlich. Einige Drogen können auch diese Botenstoffe simulieren (ersetzen) und dadurch "Rausch-"Wirkungen erzielen, die auch die natürlichen körpereigenen Botenstoffe erreichen könnten.

 

Kokain:

Der Wirkungsmechanismus von Kokain ähnelt dem von Amphetamin. Kokain wirkt unter anderem auf das zentrale Nervensystem. Es erhöht die Ausschüttung von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Zudem hemmt es die aktive Wiederaufnahme der Botenstoffe in die präsynaptischen Nervenendigungen.

Beim Sniffen, also die Aufnahme von Kokain über die Nasenschleimhäute fühlen sich Lippen und Gaumen pelzig (betäubt) an und man nimmt möglicherweise ein Wärmegefühl im Körper wahr. Diese Anfangseffekte sind aber von kurzer Dauer. Weitere körperliche Effekte zeigen sich im Anstieg der Herzschlagfrequenz, des Blutdrucks und der Körpertemperatur. Die Pulsfrequenz erhöht sich und die Pupillen erweitern sich. Müdigkeit und Appetit verschwindet. Der Stoffwechsel des Organismus wird verstärkt, der Blutzuckerspiegel steigt, eine Verstärkung des Muskeltonus (Grundspannung der Muskeln) tritt ein, die Pupillen sind erweitert.

Es kann zu einer starken Anhebung des Denkvermögens kommen, also einer Verstärkung der assoziativen Fähigkeiten, was zu einer Gedankenflut führen kann, die jedoch leicht zu einer Überlastung führt, also dem totalen umkehren der Effekte. Ebenso kann die Konzentrationsfähigkeit kurzfristig erhöht werden.


Ecstasy (wir beziehen uns hier auf MDMA - andere Substanzen, die als Ecstasy verkauft werden, z.B. MBDB, MDEA etc., haben teilweise andere Wirkungsmechanismen):

MDMA wirkt auf die Neurotransmittersysteme im Gehirn ein, insbesondere auf das von Serotonin. Die Wirkung läßt bei wiederholter Einnahme ohne größere Abstände nach, was auf eine Reduktion des Botenstoffs Serotonin zurückzuführen ist. Niedrige Dosen wirken hauptsächlich antriebssteigernd, hohe Dosen können Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Halluzinationen hervorrufen.

Die ersten Effekte setzen nach ca. 20-60 Minuten ein. Es stellt sich ein schwaches Kribbeln im ganzen Körper ein. Gelegentlich wird dieses Gefühl auch durch Steifheit in den Armen und Beinen begleitet. Der Mund wird trocken, die Pupillen erweitern sich und das Herz schlägt schneller.

Der Botenstoff Serotonin, der durch XTC ausgeschüttet wird, wirkt u.a. stark euphorisierend und steigert die Empathie gegenüber anderen Personen (Gefühl des "Verliebt-Seins"). Eine starke Serotoninausschüttung findet z.B. auch beim Orgasmus statt.

Das eingenommene MDMA wird im Magen verdaut. Ein kleiner Teil davon erreicht über den Blutkreislauf das Hirn, zwei Drittel werden über die Niere unverändert ausgeschieden. 7% werden zu MDA metabolisiert. Alle sechs Stunden wird die im Körper bleibende Menge ungefähr halbiert. MDMA beeinflußt auch Aspekte des Kontrollsystems unseres Körpers, wie den Blutdruck, den Puls und, was am wichtigsten ist, die Körpertemperatur.
 

Cannabis/Marihuana:

Abhängig von deiner körperlichen und seelischen Verfassung kommt es zu einer euphorischen Stimmungslage mit gesteigerter Kontaktfähigkeit. Geringe bis mittlere Dosen bewirken aphrodisierende Effekte, bei hoher Dosierung Wahrnehmungsveränderungen und stark verminderter Antrieb (Mattheit). Cannabisprodukte haben außerdem eine schmerzstillende Wirkung. Beschleunigung des Herzschlags, Erhöhung der Pulsfrequenz, Rötung der Augen, trockener Mund, Appetitsteigerung, Senkung des Augeninnendrucks, Schmerzlinderung, Brechreizunterdrückung Beim Sehen werden die Farben in der Regel sehr viel klarer und leuchtender erlebt. Das Hoeren, das Erleben von Klang und insbesondere Musik werden ebenfalls intensiver.

Erwünschte Wirkungen:
- wohlige Entspannung
- Wattegefühl
- Leichtigkeit
- Pulsfrequenz steigt
- Trotzdem Verlangsamung der Bewegungen
- geringe Schmerzempfindlichkeit

Mögliche unerwünschte Wirkungen:
- "breit","fett", träge, lahm sein
- Überdrehtheit
- Übelkeit
- Schwindel
- Herzrasen

Die Wirkungsorte im Körper sind vor allen Dingen:

Hirnrinde, limbisches System, Hypothalamus, Hypophyse, Kleinhirn und auch Milz und Darm. Amerikanische Forscher entdeckten ein körpereigenes Cannabinoid. Dieses körpereigene THC heißt Anandamid, ein Derivat der Arachidonsäure, einer in der Zellmembran vorkommenden Fettsäure.

Der Begriff Anandamid kommt zum Teil aus dem indischen Sanskrit: ananda = Glückseligkeit. Im Tierversuch lösen Anandamide das gesamte Wirkungsspektrum aus, das auch vom THC bekannt ist: Anandamide beeinflussen Bewegungskoordination, Emotionen und Gedächtnisfunktionen.

Anandamide unterdrücken Schmerzen, setzen die Gedächtnisleistung herab, sie setzen uns eine rosarote Brille auf, machen gesellig, friedfertig und müde. Immer wenn wir uns angenehm fühlen, rollt sich unser Gehirn sozusagen einen Anandamid-Joint. Man findet Nervenzellen mit THC/Anandamid-Rezeptoren im Hippocampus (Teil des Gefühlszentrums) sowie der vorderen Großrinde (Ort des Bewußtseins und Gedächtnisses). Die üblichen Cannabiswirkungen, wie Hochstimmung (Euphorie), das Herbeiführen traumähnlicher Zustände usw. werden mit der Wirkung von THC in diesen Gehirnbereichen in Verbindung gebracht. Die Verteilung des THC im Körper erfolgt rasch, vor allem in gut durchblutete Organe und ins Nervensystem. THC ist äußerst fettlöslich und lagert sich in einer zweiten Aufnahmephase im Fettgewebe ab. Derart deponiertes THC wird nur langsam wieder freigegeben, so daß der THC-Blutspiegel erst langfristig sinkt und somit im Blut lange nachweisbar ist.

Viele Grüße,
Dein Dr.-Frühling-Team

Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre.
Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.

 

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