10 Jahre an der Kippe
Angefangen hat alles im Urlaub am Meer. Abends in einer lustigen Runde aus Gleichaltirgen aus ganz Europa, zarte 16 Jahre war ich und neugierig auf das Leben! :-) Habe gedacht, dass ich unheimlich cool wäre, wenn ich mal ne Kippe mitrauche! Naja, kaum zuhause, die beste Freundin eingeweiht, die bis dahin auch Nichtraucher war. Die fands, genau wie ich, supercool! Also haben wir beide dann gemeinsam geraucht und waren richtig cool! So hat alles angefangen! Außer Zigaretten probierten wir noch Cannabis in allen Varianten. Für mich hats gereicht - der Einblick in die Drogenwelt (nach gut 12 Monaten)! Aber die Zigarette blieb... Ich war eine leidenschaftliche Raucherin, jede einzelne hab ich geliebt und genossen! Ans Aufhören hab ich keinen einzigen Augenblick verschwendet! Übers Rauchen hast du schnell Kontakt zu anderen Menschen (Rauchern) gefunden, man hatte immer ein Gesprächsthema! Das ist wohl ein Phänomen jeglicher Raucherecken! Morgens immer das gleiche Ritual: eine schöne starke Tasse Kaffee und eine Zigarette, quasi als Einstimmung auf den stressigen Alltag! Die Zigarette diente mir aber auch als Belohnung. Immer wenn ich etwas geschafft habe, genoss ich im Anschluss in vollendeter Ruhe meine vergötterte Zigarette... Aus einer Zigarette am Morgen wurden 4! Ich rauchte, bevor ich aus dem Haus ging, schon 4 Zigaretten, dann noch schnell eine vor dem Büro (später waren es dort soagr schon zwei). Am Schluss waren es über 25 Zigaretten am Tag. ( Allein schon von morgens 6.15 Uhr bis 16.30 Uhr hatte ich 15 Zigaretten, den Rest dann in den letzten Abendstunden). Das schlimmste war: ich fühlte irgendwann in mir eine unendliche Tiefe und dachte, die Zigaretten könnten dieses Loch stopfen! Dem war aber nicht so! Diese Leere ging einfach nicht weg! Ich rauchte ständig, sobald ich eine Kippe ausgedrückt hatte zündete ich mir schon wieder die nächste an, obwohl ich gar keine Lust auf sie hatte. Ich hatte Panikattacken, wenn ich abends nur noch 6 Zigaretten in der Packung hatte!!! So fuhr ich noch zur späten Stunde zur Tankstelle!!!! Hammer!!! So gings mir im Sommer 2003! Aber an Aufhören hatte ich nicht gedacht! Im Leben nicht! Im Herbst 2003 dachte ich mir, ich könnte ja mal eine halbe Stunde später aufstehen als gewohnt! Fazit: Ich konnte zuhause nur eine Zigarette rauchen! Am gleichen Abend stellte ich mir den Wecker wieder eine halbe Stunde früher! Noch im Tun dachte ich mir:" Hey Mann! Wie abgefahren muss man sein, um so eine Scheiße zu fabrizieren?!?" Ab diesem Zeitpunkt setzte ich mich kritisch mit meinem Rauchverhalten auseinander! Sprach mit ner Kollegin darüber, die auch schräge Dinge unternahm, nur um Rauchen zu können! Mir kam mein ganzes Verhalten so lächerlich und abgefahren vor, so absolut daneben eben! Mir wurde bewusst, dass ich eine Geisel der Zigarette war! Dabei war mein Ziel immer Unabhängigkeit in jeder Facette des Lebens! Und nun lass ich mich so durch die Zigarette peinigen!!! Es musste etwas geschehen!!! Am 30.11.2003 um 16.00 rauchte ich meine letzte Zigarette! Der Abschied wurde zelebriert - es war ein Abschied für immer! Ich hab ohne irgendetwas einfach von hier und jetzt aufgehört! Ihr werdet es mir nicht glauben: noch keine 24 Stunden später am nächsten Tag fühlte ich mich, als hätte ich noch nie geraucht! Als wären die ganzen letzten 10 Jahren nie gewesen, als hätte ich nie an einer Zigarette gezogen... Ich war wie neugeboren! Dieses herrlich Gefühl mag ich nicht mehr missen! P.S. Die Leere in mir bekam ich los, indem ich meine langjährige Beziehung beendet hatte und meinem damaligen Arbeitgeber eins vor den Latz geknallt habe! Aufräumen lohnt sich! Glaubts mir! In diesem Sinne...
Substanzen
- Nikotin / Tabak
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