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14 Jahre Kiffen brachten mich zum Nachdenken

Hi all,

ich wollte meine Erfahrungen mit Gras Bzw Cannabis mit Euch teilen und erläutern, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, mit dem Kiffen aufzuhören. 

Ich bin 29 Jahre alt und habe 14 Jahre lang gekifft, in unterschiedlichen Phasen anfangs ganz selten und mit der Zeit immer öfter, bis ich alles entspannte und angenehme nur noch mit Gras in Verbindung brachte, ein guter Film ohne joint war für mich irgendwann langweilig, genauso wie ein entspannter Tag am Strand, der ohne einer Tüte irgendwie doch nicht so entspannt zu sein schien.

Zuerst einmal die Vorgeschichte, wie alles begonnen hat:

Als ich 15 Jahre alt war, habe ich zum ersten Mal am Joint gezogen, in einer gemütlichen Runde am See mit ein Paar Kumpels aus der Schule und aus meiner Gegend, ich war in der Runde damals der einzige, der das erste mal geraucht hat, die anderen waren schon, rückblickend kann ich sagen  Dauerkonsumenten, und das war wohl auch der Grund, wieso es mir nicht schwer viel mich davon überzeugen zu lassen. 

Der erste Konsum war aufregend, lustig und zum Schluss etwas beängstigend, weil ich irgendwann nach Hause musste und mir Sorgen machte, dass meiner Mutter etwas an mir auffallen würde.

Dannach vergingen die ersten Wochen ganz normal, bis irgendwann einer meiner engeren Freunde, die bis dato nichts damit zu tun hatten, auf die Idee kam auch mal ein joint zu rauchen, da ich in einer Gegend aufwuchs, wo Kiffen bei den Jugendlichen sogut wie an der Tagesordnung stand, war es ein leichtes für mich ein 10er Gras zu besorgen und da ich ja schließlich schon mal gekifft habe und ich das als nicht schlimm empfunden habe, habe ich mich auch ohne wenn und aber dazu bereiterklärt. 

So kam es dazu, dass ich meinen ersten joint selbst drehte und ihn mit meinen Freunden geraucht habe, die anderen Freunde waren etwas distanziert, doch als sie sahen wie ich und mein Kumpel daran zogen und 15 Minuten grinsend da saßen wollten sie natürlich auch direkt den nächsten mitrauchen (wir haben sehr wenig zum Tabak bei gemischt, sodass ein zweiter joint ohne weiteres drin war, ohne dass wir Mega stoned wurden) 

Ich würde sagen das war auch der Startschuss meines Konsums, der 10er reichte uns über mehrere Wochen, da wir sehr wenig beimischten und nur am Wochenende rauchten, weil wir alle aus einem, ich sag mal geregeltem Familienhaushalt kamen und es keinesfalls infrage kam, stoned nach Hause zu gehen, da unsere Eltern sehr streng mit dem Thema Drogenkonsum umgegangen sind, dazu gehörten auch Zigaretten und Alkohol, sodass wir nur konsumieren konnten, wenn wir unseren Eltern sagten, dass wir beieinander übernachten würden, während wir die ganze Nacht einfach draußen verbrachten oder auch mal zu einem Kumpel gingen, bei dem wir dann alle geschlafen haben.

Natürlich hat es nicht jeder hingekriegt das so wie ich unter Kontrolle zu halten und wirklich nur am Wochenende zu rauchen und so fingen manche an sich auch mal unter der Woche auf einen joint zu treffen, rückblickend betrachtet, denke ich dass es einer der Gründe war, wieso ich das jahrelang absolut verharmlost habe und dachte ich hätte den Konsum zu 100% im Griff, jedoch waren es zu dieser Zeit einfach meine Eltern, die mir, ich nenne es jetzt mal Freiheit, nahmen so zu handeln, wie ich es gerne hätte. 

Die nächsten drei Jahre vergingen auch ca. so, dass ich fast jedes Wochenende auf jeden Fall mal ein joint geraucht habe, irgendwann kam dann halt der Alkohol und somit mein erster Absturz, bei dem ich nach ein paar Bier am joint zog und mir richtig übel wurde. 

Naturlich war für mich Alkohol ganz klar der Verursacher dafür, sodass ich mich etwas davon distanzierte, allerdings ne anfangs, denn mein Freundeskreis bestand nicht nur aus kiffern, sondern auch aus Freunden, die nichts damit zu tun hatten und stattdessen am Wochenende auch mal gesoffen hatten, ich war immer dabei, hab mit getrunken aber auch mal nebenbei ein joint geraucht, es gab immer jemanden, der auch mal ein Zug wollte und so habe ich mich in dieser Hinsicht nie ausgegrenzt gefühlt und falls mich doch einer mal darauf ansprach, war meine Antwort eigentlich immer die selbe: 

„Wieso ich bin doch nicht süchtig dannach, ich mache das doch nur am Wochenende, genauso wie ihr am we mal am saufen seid, ihr seid doch auch keine alkis“

Dieses Argument zog eigentlich sogut wie immer und damit war die unangenehme Diskussion auch wieder vom Tisch. 

Ich habe meinen erweiterten Realschulabschluss gekriegt, fing eine Ausbildung an, und zog von meinen Eltern endlich in eine eigene Wohnung, monatelang nahm alles unverändert seinen Lauf, bis ich auf die Idee kam einfach mal nach dem Feierabend einen joint zu rauchen, schließlich müsste ich mich vor niemanden mehr diesbezüglich verstecken, ich lebte schließlich allein und es war ja auch nie so, dass man von einem joint verkartet am nächsten Tag aufwachen würde und selbst wenn, als man jung war, war es auch nicht unbedingt ein Weltuntergang, wenn man mit einem Kater zur Arbeit ging, nach den ersten zwei Stunden ist man eh komplett wieder fit (heute unvorstellbar xD). 

Und so wurden aus den paar joints am Wochenende, ganz schnell ein 10er am Tag nach dem Feierabend, da ich meine Ausbildung ganz normal vorzgesetzt habe und auch sonst keine Probleme durch das kiffen empfand, obwohl ich schon einen Führerschein hatte und beruflich auch mit dem kfz fahren musste, redete ic mir ein, dass ich meinen Konsum absolut im Griff habe und es mir keineswegs schadet. 

Das einzige, was mir Sorgen bereitet hat, war natürlich mein Führerschein, den ich während der Probezeit sofort hätte abgeben müssen, wenn mich die Polizei doch mal anhalten würde und einen Drogentests anordnen würde, schließlich habe ich jeden Abend gekifft, wirklich stoned gefahren, sprich direkt nach dem Konsum bin ich nie! Irgendwann sank aber die Hemmschwele diesbezüglich und mir hat es nichts mehr ausgemacht an der Polizei vorbei zu fahren. Und durch mein „sicheres“ auftreten, bin ich auch nie in Konflikt diesbezüglich gekommen, selbst bei einer Polizeikontrolle war es mir ein leichtes dem Beamten in die Augen zu schauen und zu sagen, dass ich nichts konsumiert habe und so wurde mir das auch immer abgekauft. 

Die Ausbildung war geschafft und ich wurde übernommen, das hat mich natürlich noch weiter in meiner Lebensweise bestätigt, denn ich hatte absolut alles im Griff, was mir zu dieser Zeit nicht auffiel, Bzw was ich verdrängt hatte war, dass ich mit mittlerweile 25 immer noch kein eigenes Auto hatte, dafür aber einen schicken Firmenwagen was solls, gespart für ein Eigenheim Bzw diesbezüglich was in die Wege geleitet habe ich natürlich auch nicht, da das Geld auch fürs kiffen drauf ging, ich habe ganz gut verdient, sodass ich mir auch mal einen Urlaub mit meinen Kumpels im Sommer leisten konnte, ohne dafür monatelang sparen zu müssen. 

Zusätzlich gab es bei Facebook und YouTube immer wieder mal links und Videos, die gezeigt haben wie gut Cannabis doch als Heilmittel ist und dass es absolut keine Nebenwirkungen davon gibt. 

Mittlerweile waren also schon 10 Jahre vergangen und mir ist sogut wie nicht aufgefallen, wie verfallen ich der Droge mittlerweile war, bis sich dann eine wirklich super Chance für mich ergeben hatte, ich hatte die Möglichkeit mich selbständig zu machen und der Start dazu wurde mir durch einen Kunden quasi zu Füßen gelegt, ich musste keinen Cent investieren und konnte einen laufenden Betrieb einfach übernehmen, was ich natürlich ohne wenn und aber tat, den mein Chef, mit dem ich mittlerweile einen freundschaftliches Verhältnis Pflege, bestärkte mich dabei mit den Worten „ich lasse dich als einen top Mitarbeiter sehr ungern gehen aber diese Chance, die du kriegst ist einmalig, mach das!“

Gesagt getan, ich wurde selbständig das erste Jahr lief super, bis ich anfing bequem zu werden, ach meinem Konto gehts super, ich kann mir heute auch mal einen freien Tag gönnen und mich einfach vor der Glotze entspannt zukiffen, hmm schon wieder Montag, ach ich bleib mal zuhause es läuft doch, daraus ergab sich allerdings eine Kettenreaktion, denn die Arbeit die ich hingen lies, musste ich an den kommenden Tagen natürlich erledigen, doch ab 17 Uhr kam dann der Gedanke, dass es eigentlich schon Zeit für meinen Feierabendjoint wäre, so lies ich die Arbeit liegen oder nahm diese mit nach Hause mit dem Gedanken, erstmal einen rauchen und dann chillig alles fertig machen, als Grafiker war das theoretisch kein Problem, die Tatsache, dass ich dafür doppelt so lange brauchen würde, wie nüchtern, war mir relativ egal, ich war ja schließlich zuhause und high, sodass ich das nicht als schlimm empfand, daraus ergab sich wiederum, dass ich wenig geschlafen habe und immer verpeilter wurde, wirklich Appetit hatte ich nüchtern auch nicht mehr, sondern hab immer nur abends gegessen, wenn ich stoned war, sprich eine Mahlzeit am Tag, die Essstörung war nun auch da!

Irgendwann war dann auch die Post vom Finanzamt da und das war dann ein so gewaltiger schlag in die Fresse, dass mir der joint auch nicht mehr weiter half, den ich habe von einen Tag auf den andere gelebt, ohne mir darüber Gedanken zu machen, was übermorgen passieren könnte. 

Und da wurde mir plötzlich alles bewusst, was ich hätte aus meinen Chancen alles machen können, wo ich im Leben mittlerweile hätte stehen können, mit 17 war ich fest überzeugt, dass ich mit 25 einen Eigenheim haben würde, eine Frau und Kinder und zumindest das alles fest in Planung, doch ich hatte nichts davon!

Nur mein weed, und eine Agentur, die aus mir als einzelne Person bestand, obwohl ich längst hätte Mitarbeiter haben können, das weed mich aber so gleichgültig machte, sodass ich mich damit zufrieden gab nur das nötigste zu tun, um den Alltag so vortzusetzen, wie ihn ihn quasi seit meiner Ausbildung gelebt habe. 

Freundin, Beziehung wozu? Es reichte mir völlig aus jemanden nach der Disco mitzunehmen, um mit ihr meinen Spaß zu haben und meinen Bedürfnissen nachzugehen. 

Schlussendlich habe ich zurück geblickt und festgestellt, dass die wohl effizientesten Jahre meines Lebens damit von mir vergeudet wurden, um zu kiffen, zusätzlich habe ich durch wenig Schlaf und wenig Essen meinem Körper einen enormen gesundheitlichen Schaden zugefügt. 

Dadurch ist mir das nicht allzuschwer gefallen, nun endlich die Finger davon zu lassen, auch wenn der psychische Entzug nicht ganz einfach war, kein Appetit, Schlafstörungen, Alpträume, jedoch geht das recht schnell vorbei und man ist froh davon weggekommen zu sein, ich hoffe, dass ich mit meiner kleinen Lebensstorry jemanden von Euch zum nachdenken bewegen kann und evtl erwischt sich jemand beim lesen selbst dabei, wie er sich vorgaukelt alles würde wie gewohnt seinen Lauf nehmen aber im Endeffekt doch nicht wirklich so, wie man sich das anfangs mal vorgestellt hat. 

Mittlerweile empfinde ich Cannabis genauso gefährlich, wie jede andere Droge auch, nur in einer Hinsicht eben viel schlimmer als die anderen, bei dem Rest der Drogen sagt euch der Körper irgendwann, dass es nicht so weiter gehen kann, sei es Alkohol, Koks oder sonst was. 

Selbst bei Zigaretten, jeder weiß natürlich, dass es seinem Körper Schaden zufügt, nur assoziiert man damit Entspannung, Stressminderung etc. aber gleichzeitig, sieht man wie die anderen damit auch 90 Jahre alt werden, von daher lebt man damit, ohne sich große Gedanken damit zu machen, was jeder jedoch vergisst, ist die erste Zigarette, wer hat sie schon genossen?

Wem wurde nicht schlecht von der erste Zigarette?

Der Körper wehrt sich durch Übelkeit, durch Hustenreiz am Anfang dagegen und das gibt uns das Gefühl niemals abhängig davon zu werden, weil es ja so wiederlich ist, bis wir unseren Körper irgendwann dazu zwingen das so anzunehmen, bis es erträglich wird und wir das auch noch als gut empfinden, was ein Nichtraucher nicht nachvollziehen kann.

Bei Cannabis kommt die Erkenntnis meist leider zu später oder gerade noch rechtzeitig und das macht diese Droge in meinen Augen so gefährlich, solltet Ihr also bis hierhin gekommen sein, ohne einzuschlafen, dann bedanke ich mich herzlich für Eure Aufmerksamkeit und hoffe ich konnte damit jemanden zum Nachdenken bringen. 

Lg!

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