an 15 Jahre w. Bremen von mama63
Meine Liebe,
ich kann jeden gut verstehen, der wissen will, wie das ist, wenn man Heroin nimmt. Ja, selbst ich in meinem Alter würde germe wissen, wie das war, als mein Sohn angefangen hat, was er gefühlt hat. Ich habe ihn einmal gefragt, warum er angefangen hat, obwohl doch jeder weiß, wie gefährlich es doch ist. Nun, er sagte, dass er es nicht für möglich gehalten hat, wie schnell man abhängig ist, unglaublich schnell. Nun, nach mehreren Therapieversuchen, Abbrüchen, Entgiftungen etc. hat sein Körper nach einem Rausschmiss aus disziplinarischen Gründen in einer Notschlafstelle nach ca. 7-monatiger Abstinenz die gewohnte Dosis nicht mehr verkraften können. Er starb in einer schmutzigen dunklen Ecke in einem Parkhaus an einer Überdosis. Im November werden es 3 Jahre...
Vor kurzem hatte er Geburtstag. Ich ging zu der Stelle im Parkhaus und legte eine Rose dorthin. Am Torbogen unten am Rhein stand eine Gruppe junger Männer. Einer war mir wohl zu der Stelle gefolgt, denn ich hörte ihn sagen: "Sie hat da eine Rose hingelegt." Ich ging dann zu der Gruppe und erklärte ihnen, warum ich dort diese Rose abgelegt habe. Sie waren sehr ruhig, drückten mir ihr Beilied aus. Ich wünschte ihnen alles Gute und ging. Die Sonne schien und ich dachte an meinen Sohn, der doch die Natur so geliebt hatte. Er war so gerne draußen. Nun liegt er dort in der kalten Erde...
Einige von den jungen Männern in der Gruppe sahen nicht besonders gesund aus. Ob sie wohl noch ein paar Minuten nanachgedacht haben? Ob sie die Rose wohl dort liegen lassen haben?
Ich wünsche dir und auch deiner Mutter, dass ihr niemals so etwas erleben müßt.
Mit 15 kann man furchtbare Probleme haben, über die man mit 20 Jahren lacht. Vielleicht kannst du deine Probleme auf andere Weise lösen. Das wünsche ich dir von ganzem Herzen.
mama63
Substanzen
- Heroin
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