Am Ende

Ich habe noch nie in meinem Leben Drogen konsumiert, war aber von kleinauf damit konfrontiert da Verwandte von mir Abhaengig waren. einer davon ist bereits an Aids gestorben und ein anderer war zehnjahre lang clan und hat seit einer Woche wieder damit angefangen. Mein Mann hat mit dreissig mit Heroin angefangen und als ich ihn dabei erwischt habe, war es so als wuerde mir jemand den Boden unter den Fuessen wegziehen. Ich wollte es nicht glauben das uns sowas passierte. Wir sind seit ueber zehn Jahren verheiratet unser Leben war schoen, wir hatten beide einen tollen Job, ueberhaupt keine Finanziellen Probleme, wir galten als ein Traumpaar. Die letzten vier Jahre sind unbeschreiblich- nur Luegen, Illusionen, Entzuege und ein endloses Leiden. Seine ganze Familie ist nun informiert, am Anfang war ich die Schuldige fuer seine Sucht, der Psychische Druck ist enorm. Letztes Jahr machte er einen Entzug. Nach zwei Monaten hat er aufgegeben, aber es ging ihm gut. Er war clean und es war fantastisch. Ich hatte meinen Mann wieder, den Mann den ich ueber alles Liebe, sehr wahrscheinlich mehr als mich selbst. Sein Gesicht war wieder ausgeruht, befreit, sein wunderschoenes Lachen war wieder da, ich war so stolz auf ihn. Nun hat er zugegeben, dass er wieder angefangen hat, ich bin am Ende, habe keine Kraft mehr um ihn auf diesem Weg zu begleiten, empfinde nur noch Wut und Entaeuschung. Wir haben ein fuenfjaehriges Kind. Ich bin fuer dieses Kind verantwortlich, ich will nicht mehr das es mich weinen sehen muss oder das ich agressiv bin ihm gegenueber. Dieses Kind hat das recht ein normales ausgeglichenes Leben zu fuehren, ich bin es ihm schuldig. Wir alle im Leben haben Probleme aber es bringt nichts sich in eine Traumwelt zu verstecken. Die Realitaet holt uns wieder zurueck und es wird nur noch schlimmer. Auch ich habe manchmal keine Lust weiterzugehen wuerde am liebsten die Augen schliessen und alles vergessen, aber leider ist dies nicht moeglich. Mit den Drogen wird nicht nur euer Leben ruiniert aber ihr zieht alle die euch lieben in ein Teufelskreis aus dem mann nicht mehr rauskommt. Damit das Moegliche entsteht, muss immer wieder das Unmoegliche versucht werden (Hermann Hesse)