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Cannabis ist nicht gleich Cannabis

Grüßt euch!

Zum ersten Mal Gras geraucht habe ich ziemlich spät mit 24 Jahren eines Abends während des Studiums in gemütlicher Runde. Hatte zuvor noch nie was geraucht und hielt den schwindeligen Nikotin-Flash schon für das Bekifft-Sein. Habe mich dann hingelegt und der Musik gelauscht, bis mir irgendwann auffiel, wie wohlig, leicht und wunderbar ich mich fühlte, wie mich die Musik mitnahm und meine Gedanken davontrug. Ein paar Tage später ging ich in den Park und besorgte mir 5 Gramm. Das reichte für einen Monat jeden Tag mindestens einmal pur in der Pfeife. Es war Sommer, es war heiß und das Gras die beste Medizin gegen Liebeskummer und die Depressionen, die ich ein halbes Jahr zuvor durchzustehen hatte. Ich rauchte zwei drei Züge, nach drei Minuten klopfte das Herz schneller, die Musik wurde intensiver, die Vögel glitten in Zeitlupe durchs Gesichtsfeld, das Kopfkino war albern bis magisch, nach anderthalb Stunden kam der große Appetit. Einen Monat später ging ich wieder in den Park. Andere Dealer. Und, was mir nicht sofort klar war, andere Gras-Sorte. Ich rauchte zwei drei Züge, das Herz klopfte heftiger, aber statt mich zu entspannen und mich dem wohligen Körpergefühl und dem Kopfkino hinzugeben, hatte ich das Bedürfnis, die Musik leiser zu drehen - die könnte ja jemanden im Haus stören. Beim Lesen der letzten Mails bekam alles eine seltsam andere Bedeutung. Ich wurde etwas unsicher und fragte mich, ob ich etwas übersehen habe. Wenn ich rauchte und anschließend Bekannte traf, verhielten sie sich anders, sie kamen mir fremd vor. Ich vermisste den Flow und die Leichtigkeit, die mir das vorherige Gras beschert hatte. Ich kaufte alle paar Monate immer mal wieder neues Gras. Wenn ich Glück hatte, war's von der Sorte 'energetisierend, kreativ machend, tanzen wollend, zufrieden machend' mit ausgeprägtem Fressflash anschließend. Zwischendurch bin ich bei Bekannten an Holland-Weed geraten. Das Zeug hat mich geplättet - ich fühlte mich schwer wie zehn Tonnen Blei, die gleich in die Wohnung drunter stürzen würden. Schwindel, Panik und kotzen inklusive. In Amsterdam habe ich dann entschieden nach einer Sorte verlangt, die NICHT stoned macht. Gekauft wurde Super Silver Haze: glasklares High, nach einer Weile erstaunt festgestellt, wie weit weg ich eben war, dann hellwach, null Müdigkeit, null Verpeiltheit, aber die Farben, die Schönheit, die Tiefe, die Bewegungen von allem um mich herum! Dennoch fehlte irgendwas, Musik zum Beispiel ergriff mich nicht so wie durch anderes Gras, die körperliche Wohligkeit fehlte, auch gab's kaum großen Appetit und nach drei Stunden war's, als hätte ich gar nicht gekifft. Mittlerweile weiß ich: jede Gras-Sorte wirkt anders. Wenn man in den Park geht, weiß man nie, was man bekommt. Zuletzt bin ich an Gras geraten, bei dem ich immer noch rätsele, um welche Sorte es sich handelt. Einen Zug in der Pfeife geraucht, gewartet, nichts passiert. Abwarten, nicht gleich nachlegen. Nach zehn Minuten bin ich fast unmerklich dicht geworden, so könnt's bleiben. Aber dann brechen die Dämme. Eine Welle nach der anderen geht durch mich hindurch, jedes Mal fühle ich mich anders, mir wird schwindelig, habe keinen Halt mehr, ich höre jedes Geräusch, aber so, als hätte ich es früher in der Kindheit schon gehört, ich erinnere mich, wie ich als Kleinkind ohnmächtig wurde, und ich habe das Gefühl, es gleich nicht mehr aushalten zu können, ich fühle mich völlig jenseits von Traum und Wirklichkeit, und es hört und hört nicht auf, stundenlang gehen die Wellen durch mich hindurch, ich bin völlig fertig, komme aber nicht zur Ruhe, keinerlei Befriedigung, keinerlei Appetit, im Gegenteil, alles ekelt mich. Konnte anschließend ein paar Tage nicht mehr richtig schlafen, hatte Panikattacken, bin freiwillig in die Psychiatrie, wo ich ein Beruhigungsmittel und ein Neuroleptikum bekam. Nach zwei Tagen Durchschlafen bin ich wieder gegangen. Seitdem, das ist jetzt vier Monate her, nichts mehr geraucht.

Cannabis hat mir unfassbar schöne Momente beschert, mich in magische Situationen gebracht, neue Perspektiven eröffnet, mich in Sackgassen befördert, mich beflügelt, aber auch geplättet, mich angstfrei und leichtsinnig gemacht, mir aber auch eine Höllenangst eingejagt, beim Lernen geholfen, mich abgedichtet, halluzinieren lassen, mich geil gemacht und ziemlich abgetörnt. Die Bandbreite an Wirkungen ist riesig, und man würde sicherer fahren und eher seine Sorte finden, mit der man gut kann, wenn Cannabis in Shops von Kennern und Liebhabern verkauft werden würde.

Anschließend ein paar Tipps: immer nur von einem Bud rauchen, nicht unterschiedliche Buds oder krautige Reste, wenn man einen klaren, geradlinigen, unkomplizierten Turn will. Man vermeidet Panikattacken, wenn man sich zuvor nicht mit Unmengen Koffein aufgeputscht hat. Ansonsten helfen sehr gut Baldrian-Tabletten (gibt's in der Drogerie). Cannabis wirkt halluzinogener, wenn man unmittelbar zuvor Hochland-Tee getrunken hat (Darjeeling zum Beispiel). Angst kann man auch bekommen, wenn man als Koffein-Gewöhnter zu wenig Koffein im Blut hat. Es mag paradox klingen, aber oft hilft ein starker Kaffee. Wie unterschiedlich Cannabis wirken kann und warum das so ist, erfährt man in dieser Doku ---> https://www.youtube.com/watch?v=WiMN9z81F68

Substanzen

  • Cannabis

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Kommentare

Kommentar von Gast |

Moin!

Moin!

Die Beschreibung Deines letzten Grases hört sich für mich ganz kräftig nach "aufgepepptem" Gras an.

In den letzten 2 Jahren ist hier bei uns soviel Weed mit RM-Beifügungen aufgetaucht das ich hier nix mehr kaufe.

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