Crystal und das Leben danach
Tach zusammen, Also hier mal mein Erfahrungsbericht zum Thema Drogen, besonders zu Crystal. 1995 mit 13 Jahren hatte ich meine ersten Erfahrungen mit Gras und artverwandten Stoffen. Nach cirka einem Jahr war ich dann so richtig dabei. Das Problem war nur wenn meine Freunde was geraucht hatten waren die am Boden und wollten nur noch schlafen. Ich hingegen war um so fitter je mehr ich geraucht hatte. (Kennt das Problem noch jemand?) -Resultat- Ich bin total aufgedreht mitten in der Nacht alleine durch die Stadt gestürzt, was irgendwie sehr schnell einen Wechsel des "Freundeskreises" nach sich zog. Na und welche Sorte von Drogenleuten zieht noch mitten in der Nacht durch die Stadt? -Genau- Die Chemosparte. Also hatte ich mit 14 Jahren meine ersten Erfahrungen mit Chemie, vorwiegend mit Pillen und Speed. C gab es bei uns noch nicht so. (Komm aus ner Kleinstadt im Zentrum von Sachsen.) Na da war ich dann dort dabei und fühlte mich wie der König der Welt. Das schulische Leben schliff natürlich ein bisschen (vor allem die Fächer am Montag), aber das war mir damals relativ egal. In der Zeit war ich nur am Wochenende weg, weil nur da Party war und meine Ma in der Woche dagegen war das ich weg darf. War ja noch jung. Das Problem mit meinem Alter öffnete mir aber so ziemlich alle Türen in unserer ländlichen Szene. Unserer Dealer meinte das ich Aufgrund meines Alters der perfekte Dealer wäre. Mir könne ja niemand irgendwas. So war ich der Dealer, kam an alles ran und hatte genug Asche. Das ging dann alles so 2-3 Jahre. Dann kam das C... Das Ding war das ich als Dealer ja irgendwie die Nachfrage bedienen musste. Gab ja nicht nur mich. Und die Leute fragten immer öfter nach C. Also ab ins Auto und in die Großstadt gefahren. Da war es nun das C und ich musste ja wissen was ich verkaufe. Also testen und dabei war ich. Damit gingen die Probleme erst richtig los. Meine Ma hatte bis Dato noch nichts mitbekommen. Das änderte sich aber bald. Am Wochenende total verbimmelt durch die Diskos ziehen, das war ja nicht das Problem. Aber das Problem war, dass ich jetzt auch in der Woche anfing. C eben. In der Schule ging es weiter bergab. Ich war aufm Gymnasium, wie eigentlich viele die ich kennengelernt habe. Und bis zur 11. Klasse konnte ich mich durchkämpfen. Aber ich hatte da schon extreme Ausfallerscheinungen. z.Bsp.: Ich hab mal ne Deutschklausur geschrieben. Total auf C. Ich habe am Ende nach 3 stunden 16 Seiten abgegeben, die 5 Wörter in sämtlichen Kombinationen enthielt. Meine Deutschlehrerin hat mich nicht mal gefragt was mit mir los war. Nur Thema verfehlt. Naja. So ist das halt. Aber letzten Endes hab ich die Schule nicht mehr gepackt und musste zum Bund. Das war echt ne lustige Zeit, da ich 7 Monate von 9 Monaten "krank" war und der Staat die Drogen bezahlte. Das Problem war nur, dass es mit meiner Gesundheit extrem bergab ging. Mir fiel es gar nicht mehr schwer mir beim Stabsarzt ne Krankheit einfallen zu lassen. Ich war so und so den ganzen Tag am rudern um meinen Kraislauf irgendwie in Schwung zu bringen. Mit C ging das natürlich immer Prima, machte das Probem aber noch schlimmer. Auf jeden Fall hat sich mein Wochenablauf in der Zeit in einen Tagesrhythmus verändert wenn man das so sagen kann. Donnerstag Abend aufgestanden und Zeuch geholt, verteilt und Geld fürs WE verdient. In der Freitag reingefeiert weil Dissen haben ja schon auf. Freitag irgendwo ne Privatparty weil kein Tekkno irgendwo gespielt wurde. Samstag in Szene Clubs. Da meistens bis Sonntag Abend geblieben und dann noch bis Montag Abend/Dienstag Morgen runterkommen. Ab nach Hause, noch kurz mit meiner Ma gestritten und ab ins Bett. Mittwoch nur kurz zum Essen aufgestanden und dann wieder am Donnerstag aufstehen. Nur so zum Verständnis. Ich hab da von Donnerstag Abend Bis Dienstag morgen nicht(!)geschlafen. Wie man sich vorstellen kann geht das nicht ewig gut. Als eines Morgens die Polizei bei mir vor der Tür stand war das Maß voll. Die haben meine Bude auseinander genommen, aber nichts gefunden. War ja Mittwoch. Mich hatte jemand verpfiffen. Und als es zu der Verhandlung kam ging es um Bau oder nicht. Als mir das in nüchternem Zustand so durch den Kopf ging hab ich mir gedacht das das so nicht weiter geht. Ich beschloss aufzuhören. Zum Glück hab ich nur 60 Sozialstunden bekommen. Ich hatte wieder mit der Schule angefangen. Und hab letztes Jahr mein Fachabi gemacht. Durchschnitt 2.3. Das einzige was ich gelernt habe ist mit Geld umzugehen. Jetzt bin ich Selbstständig und kann gut davon Leben. Aber das größte Problem ist meine Gesundheit. Ich hab Schlafstörungen en gros, Kreislaufstörungen, Blutbildstörungen, kaputte Zähne und Gelenke... kurz ich bin körperlich fertig. Und ich bin seit 4 (!) Jahren draußen. Ich glaube das es mein starker Wille war und die Angst vor dem Knast das ich so Problemlos aufhören konnte. Körperlich leide ich noch heute. Und wirklich was tolles ist mir in der Zeit nicht passiert. Ganz im Gegenteil mir fällt es echt schwer mich an etwas markantes zu erinnern. Über allem liegt ein grauer Schleier. Also Kinders überlegt euch was ihr mach!! VIelen Dank an alle die mich unterstütz haben und trotz allem immer an mich geglaubt haben!
Substanzen
- Crystal [Methamphetamin]
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