Das Tier in mir. Ein wundervoller Horrortrip und der Kampf meines Lebens.
06.12.2013
2,8g Psilocybis Cubensis - Aborts(Das sind diese, die nie richtig groß werden, sie sind einiges Potenter)
130mg MDMA
30mg 2C-B
Das Tier in mir
Ein wundervoller Horrortrip und der Kampf meines Lebens.
Hallo.
Ich b in 22Jahre alt und habe in meinem Leben einige Zeit verschwendet.
Nun bin ich im letzten Jahr zum Informationstechnischen Assistenten. Das Berufsfeld meiner Wahl, in seiner Höhe allerdings nicht meinen Ansprüchen gerecht. Ein Studium werde ich mir wohl nicht leisten können. Existenzielle Angst vor der Zukunft habe ich keine, ich fürchte aber nicht das zu erreichen was ich mir erträume. Ich habe schöne Träume, meine wundervolle Freundin, mit der ich nun seit 3 Jahren zusammen bin, spielt darin mit die wichtigste Rolle.
Halluzinogene konsumiere ich seit knapp 18 Monaten. Über die Motivation bin ich mir nicht gänzlich im klaren. Ich suche Antworten, die Fragen kenne ich nicht.
Als ich gestern Mittag gegen 13:30 das MDMA und 2C-B zu mir nahm um nach dem Anfluten die Pilze zu essen, hatte mit allem gerechnet. Aber nicht mit dem was kommen sollte.
13:30
Ich hatte seit dem Frühstück nichtsmehr gegessen, um der Übelkeit der Pilze entgegenzuwirken.
So setzte das MDMA schon nach 10-15Minuten ein.
Ich fühle mich verdammt geil, wollte spazieren gehen. Die Sonne scheint und erhebt die ganze Welt in ein tolles Licht.
13:45
Nachdem das MDMA so schnell kickte, fing ich an meine Pilzlein zu zerkleinern und in Kakao zu rühren. Wärend sie schön zogen, ging ich raus eine Rauchen. Alles war so toll, wunderbares MDMA.
Ich ging wieder rein und nahm den Pilz-Trunk zu mir. Ca die hälfte der Pilze schluckte ich nicht runter sondern behilt sie im Mund und kaute.
Jacke an, spazieren gehen, Pilze kauen.
14:15
Ich kam wieder nach Hause als langsam die Pilze zu wirken begannen.
Einige Zeit verbrachte ich nun damit mit Leuten zu chatten und die Optics zu geniesen.
Dabei sprach ich viel mit mir selbst, warum weis ich nicht aber es machte Spaß einfach das zu sagen was ich denke.
"Überall Scheiß. Soviel Scheiß, alter ist das geil.".
15:00
Nun schoben die Pilze so richtig rein. Ein Blick in den Spiegel, phantastisch. Ich sah mich selbst wie ein Gemälde von Alex Grey. Meine Haut war überzogen von Fraktalen die miteinander spielten. Über der Haut schwebten Elemente die das gegensätzlich taten. Ich sah auch diese mega scharf, ohne das sie meinen Blick auf das dahinterliegende behindern.
Nach einer Weile des Betrachtens merkte ich das ich wegen dem MDMA Kieferkrämpfe hatte. Das war nicht weiter schlimm, aber der Gedanke daran fokusierte meine Wahrnehmung auf meine Anatomie, die ich plötzlich so deutlich sah, als wäre keine Haut vorhanden.
Die Phasern, die Knochen, die Nervenbahnen, die Aterien und Venen. Das alles war so deutlich zu sehen und darüber die spielenden Fraktale.
Ich begann mit dem Licht zu spielen. Kerzenschein intensivierte die optischen Veränderungen sehr angenehm, aber Schwarzlicht, bam. Wie ein Hammer intensivierte es das Wunderbare um ein vielfaches. Alle Farben in und um mich veränderten sich.
Jadegrün, heiliges Orange, mystische Farben.
15:30
Ich hatte noch einiges vor und so beendete ich das Spektakel im Spiegel, obwohl ich dort wohl noch Stunden hätte staunen können.
So zog es mich nochmal raus. Lange wollte ich nicht rausgehen, also nahm ich mir eine Zigarette, damit ich einen zeitlichen Begrenzer hatte, nachdem ich weiß ich soll wieder reingehen.
Draußen das gleiche. "Überall scheiß, soviel geiler Scheiß".
Es war wunderbar, aber nicht das was ich wollte.
Ich wollte mich selbst erfahren. In mich hineinlauschen und so begann ich damit, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Mich rituell auf mich selbst vorzubereiten.
"Dieser Pilztripp ist etwas heiliges. Nicht zu vergleichen mit allem was ich vorher hatte".
Das Heilige wollte ich nicht durch Balast den ich mitbrachte verschmutzen, so ging ich Duschen.
Ich wusch mich so rein wie nie in meinem Leben. Alles lies ich hinter mir im Abfluss der Wanne versickern. Ich konnte richtig sehen, wie das Wasser soviel Last wegspühlte.
Nach 20 Minuten stieg ich aus der Dusche, schaute kurz in den Spiegel. Ich sah wieder wie mein Körper aufgebaut war, doch das sollte mich nicht aufhalten. So freute ich mich kurz über diesen Anblick, ging aber nicht weiter darauf ein.
"Behutsam aber gründlich abtrocknen, Zähne Putzen, eine luftige Leinenhose und ein angenehmes Shirt anziehen."
16:00
Die Duschzeremonie war beendet und ich ging wieder in mein Wohnzimmer. Die Musik verstärkte die Halluzinationen, diese Interessierten mich in diesem Moment aber nicht. "Computer ausschalten."
"Hinlegen und Augen schließen."
Ich begann in kurzen Befehlen an mich selbst zu denken, bemerkte das aber garnicht.
Wie ich dann so dalag, kam ich nicht so recht in mein Bewusstsein rein. Warscheinlich hindert mich das MDMA daran dachte ich. So begann ich zu meditieren. Nicht im Sitzen, auch nicht im stehen.
Ich begann ein wenig aufzuräumen und dabei an nichts zu denken. "Einfach aufräumen".
Da war er wieder, der Befehl an mich selbst.
Diese Befehle wurden immer mehr und die Gedanken immer weniger. Irgendwann wusste ich nichtmehr woher die Befehle kamen.
Ich begann Dinge zu tun die ich mir nicht erklären konnte. Als wäre da ein Zwang.
"Kleiderschrank - Kissen drauflegen - draufsetzen" - Das tat ich.
Und wie ich da so saß hieß es "Kissen runterwerfen" und ich tat auch das.
Es war verrückt. ICH wurde verrückt. Das alles machte garkeinen Sinn mehr und ich fragte mich warum ich das tat. Ich wollte damit aufhören, doch ich konnte es nicht. Etwas hat die Kontrolle übernommen und mich zum stillen Beobachter degradiert. Ich hörte die Befehle und sah bemerkte wie mein Körper sie ausführe. Das waren nicht meine Befehle und sie wurden immer seltsamer.
So sprühte ich Parfüm in die Luft um daran zu riechen. Der Geruch war chemisch und das Tier, das die Kontrolle übernommen hatte begann die Nase zu putzen. Der Geruch hat ihm nicht gefallen.
Es putzte und putzte, immer wilder. Meine Nase begann zu bluten.
Und jetzt, was mich wirklich erschreckte.
"Blut auffangen"
"Blut trinken"
BITTE WAS?
Ich konnte nicht glauben das ich das tat. Das wollte ich nicht! Das Tier das die Kontrolle übernommen hatte begann mich anzuekeln. Es wurde zu meinem Feind.
Bisher hatte es mich nur verwundert, aber nun war es mein Feind. Ich wollte die Kontrolle über mein Person zurück. Immerhin bin ich es gewohnt das ICH mich beherrsche, nicht irgendein Trieb den die Evolution vergessen hat abzustellen.
Ich kämpfte mit dem Tier, doch konnte nicht gewinnen. Je mehr ich mich anstrengte mich zu beherrschen, desto mehr verlor ich den Faden. Meine Gedanken wurden zu einem riesigen Knoten in dem es unmöglich war Ordnung zu finden.
Und das Tier, es hatte immernoch die Macht und tat seltsame Dinge.
Der letzte rest meiner Seele, die völlig überfordert war, begann zu weinen.
Und so begannen meine Gedanken sich langsam zu entknoten, ich weinte sie frei, bis ich irgendwann bemerkte, das meine Gedanken eine Form haben mit der ich spielen kann. Unnötig zu sagen wie der Inhalt der Gedanken war, das wusste ich selbst nicht. Aber die Form, die sah ich in meinem inneren Auge. Ich stauchte, streckte, schaukelte meine Gedanken.
Ich war nett zu ihnen. So waren so aufgewühlt und verhärtet zugleich, sie brauchten meine Hilfe. Ich liebte sie wie mein eigenes Kind, das ich trösten muss.
Der Trost war balsam für meine Seele. Das Tier schaute mich an.
Es war dankbar für diesen Trost.
Wir blickten uns an, ebenbürdig und friedlich. Ohne Waffen.
Wir waren Brüder und gehörten zusammen, es ist ein Teil von mir und war es schon immer gewesen.
Der Trieb, der Dinge einfach nur tut. Ungefiltert, unreflektiert und ohne nachzudenken.
Er hat auch seine Daseinsberechtigung, er kann mir helfen.
Er kann mir überall da helfen, wo ich mir durch meine Gedanken selbst im Weg stehe.
Ich war glücklich.
Ich hatte mich selbst gesehen. Den grauenhaften Abgrund, den puren Schrecken. Das Grausamste was ich mir jeh hätte vorstellen können, nur noch schlimmer.
Und ich hatte verstanden warum es da ist. Warum es gut ist.
Ich schaute auf die Uhr, garnichtmal soviel Zeit vergangen. Doch ich fühlte mich ausgelaugt.
So verbrachte ich die letzten Stunden des Trips damit, die immer schwächer werdenden Halluzinationen zu bestaunen.
Fazit:
machtlos, mächtig, grausam, wunderschön, hässlig, ekelhaft, ein Teil von mir selbst, mir fremd.
Soviel Verwirrung und Klarheit zugleich.
Es wird noch einige Zeit brauchen, bis ich das alles einordnen kann, doch ich bin mir sehr sicher, dass es mir geholfen hat.
Ich wusste nicht, dass ich diese Hilfe brauche, aber scheinbar war es nötig.
Danke Pilze.
Substanzen
- 2C-B
- Ecstasy / MDMA
- Mischkonsum
- Pilze
Kommentare
Kommentar von ivanos |
JA
Die Sache mit den "befehlen"...--> Reizüberflutung würde ich mal sagen ^^
Aber eigentlich gar nicht so abwegig was du da schreibst..für mich nchvllowziehbar, die frage bleibt jedoch, warum mit dem trip bzw. durch den trip, warum war es nötig und nur durch diesen möglich für dich diese Erkenntnisse zu machen ?
gruß
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