die andere seite
ich sehe, dass hier fast jeder, der etwas schreibt auch selbst drogen konsumiert. insofern bin ich eine ausnahme. vielleicht mag meine anmerkung hier für manche ein interessanter aspekt sein: meine beste freundin ist psychisch nicht komplett stabil, also hatte immer einen leichten hang zu depressionen und allgemeiner passivität. vor einem jahr ging ihre beziehung zu bruch. in der folge hatte sie natürlich stärkere depressionen und teilweise selbstzerstörendes verhalten. in dieser zeit zog ein neuer mitbewohner bei ihr ein, der schon seit langem regelmäßig diverse drogen konsumiert. koks, speed, gras. der hat sie ganz klassisch angefixt. im job steht meine freundin unter starkem leistungsdruck und muss momentan extrem viel arbeiten. die kombination aus allem hat dazu geführt, dass sie immer häufiger zum arbeiten pep genommen hat. zum schlafen hier und da schlafmittel, zum feieren auch mal koks und generell nebenher antidepressiva und natürlich alkohol. für mich ist sie mit der wichtigste mensch in meinem leben und es fällt mir unendlich schwer dabei zuzusehen, wie sie immer wieder sackgassenartige wege wählt. meine liebe zu ihr und meine hilfsbereitschaft sind sicher sehr, sehr groß und doch kann ich ihr die entscheidung etwas grundlegend zu ändern nicht abnehmen. in diesem forum spalten sich die beiträge eindeutig in leute, die speed regelrecht vergöttern und die die schönsten, erfülltesten momente ihres lebens offensichtlich diesem pulver zu verdanken haben. auf der anderen seite schreiben hier leute, die horrende erfahrungen mit dem pulver gemacht haben und erlebt haben, was "verlust der eigenen persönlichkeit" heisst. obwohl ich es nie selbst versucht habe, bin ich sehr, sehr weit davon entfernt ein langweiliges leben zu leben. es macht mich tief traurig meiner freundin tatenlos zusehen zu müssen und es macht mich auch traurig und agressiv hier so viele einträge zu lesen, in denen die schreiber das zeug verherrlichen. ich kann mir durchaus vorstellen, dass es einige leute gibt, die den konsum im griff haben. dennoch halte ich es für erstrebenswerter, sein glück im leben auf echtere, lebendigere weise zu finden und nicht seinen körper mit einer chemischen substanz für ein paar momente hinters licht zu führen, um ihm glücksgefühle abzuringen. das wirkt auf mich irgendwie leer. ich sehe es als aufgabe und auch als chance das eigene leben zu gestalten- wo auch immer man beginnt und wie schmerzlich es auch streckenweise sein mag. mein eigenes leben hatte auch einen verdammt harten start. es macht mich traurig zu sehen, dass einige leute das zeug hier so öffentlich loben und feiern, während womöglich gleich danach ein eintrag davon zeugt, wie genau dieser weg ein leben zerstört und zerfressen hat. das ärgert mich und es erinnert mich an den mitbewohner meiner besten freundin. wenn es mache leute glücklich macht- dauerhauft- das zeug zu nehmen, dann sollten sie es nicht gegenüber anderen verharmlosen. denn es ist nicht harmlos. viele merken erst nach längerer zeit, inwieweit es sie verändert und teilweise auch zerstört hat. ich hoffe so sehr, dass meine freundin bald davon wegkommt. und dass sie ihren schwachmatigen, unpotenten und peinlichen mitbewohner raushaut! er verherrlicht das zeug auch, nennt sich "freund" und fordert sie auf ein näschen zu nehmen, wenn sie gerade am runterkommen ist und es ihr mörder schlecht geht! diese blöde, dumpfe hackfresse. allen hier, die versuchen von dem zeug wegzukommen oder es zu reduzieren, wünsche ich viel kraft und viel erfolg!!!
Substanzen
- Crystal [Methamphetamin]
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