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Drogensumpfl

Es ist schon seltsam, wie sehr sich Ansichten im Laufe der Jahre so verändern. Mit elf habe ich noch gesagt, dass ich niemals rauchen werde. Als ich mir dann das erste Mal Zigaretten kaufte, war ich zwölf. Ich weiß nicht, ob das schon der Anfang war, aber die Scheu war weg. Eigentlich hat alles relativ harmlos begonnen. Wir haben den 13. Geburtstag meiner Freundin Nina auf dem Dom (eine große Kirmes in Hamburg) gefeiert und diese rauchte bereits. Wie es dann in der Gruppe so ist, zogen alle mal an der Kippe - ich auch... man wollte ja cool sein und war neugierig. Dahin waren alle Prinzipien und so kaufte ich mir kurz darauf auch die erste Schachtel Zigaretten. Meine Freundin Tanja und ich standen also in Zukunft häufig auf dem obersten Parkdeck von Karstadt und pafften wie die Blöden. Dieser Zustand hielt jedoch nicht lange an. Dann vergingen die nächsten zwei Jahre relativ friedlich, bis in der 8. Klasse ein Mädchen neu auf die Schule kam, die von allen nur "Coole" genannt wurde und bereits zwei Jahre älter war als wir. Bei ihr trank ich das erste Mal Bier und war somit das erste Mal blau. Ich kam dann in eine Clique, auf deren Partys es üblich war, sich die Kante zu geben. Das war auch immer ziemlich lustig... bis auf die Male, wo ich sturztrunken meine Mutter anrief, damit sie mich abholen kam, weil ich so besoffen war, dass ich nur noch gekotzt habe. Ungefähr zur gleichen Zeit muss ich das erste Mal gekifft haben. Ich war mal wieder auf einer Party und saß mit Coole an einem Tisch. Schließlich begann sie einen Joint zu bauen. Ich war zwar schon öfter dabei gewesen, wenn gekifft wurde, hatte aber immer die Finger davon gelassen. Dieses Mal nicht. Ich rauchte also diesen Joint mit ihr, einige Zeit später meinen ersten Kopf und kurz darauf hatte ich auch schon meine eigene Bong. Nun war ich also 14 oder 15, rauchte regelmäßig Gras und trank Alkohol. Ein Jahr später hatte mein Vater einen Untermieter, welcher auch kiffte. Mit ihm und meiner Freundin Sue war ich oft zusammen und wir sprachen auch über andere Drogen. Wir beschlossen dann, Ecstasy auszuprobieren. Er fuhr also los, kam jedoch mit etwas anderem zurück. Er holte ein kleines Papierkügelchen und sagte "das ist Koks, Ecstasy hatte er nicht mehr." Wir pulten dann also dieses kleine Papierkügelchen auf und Sue begann die Nasen so zu machen, wie sie es mal im Fernsehen gesehen hatte. Da saßen wir nun also vor diesen drei Koksbahnen und trauten uns nicht so recht, zu ziehen. Schließlich nahm ich den Spiegel, auf dem die Lines lagen und ging in ein anderes Zimmer. Dort zog ich, ging zurück und die anderen snieften nun auch ihre Nasen. Wir saßen da und warteten darauf, dass irgendwas Tolles mit uns passieren würde. Es war dann auch ein sehr angenehmes Gefühl, irgendwie so, als würde man auf Wolken schweben. Wir hatten also etwas Neues entdeckt und gönnten uns dies auch des öfteren. Irgendwann zog der Untermieter aus und ich kam mit Danny aus meiner Klasse zusammen. Er kiffte auch und zog irgendwann ebenfalls seine erste Nase Koks. Mit ihm unterhielt ich mich öfters auch über andere Drogen und unsere Neugier wuchs. Schließlich beschlossen wir, Ecstasy auszuprobieren. Er besorgte ein Teil von einem Bekannten und wir teilten sie uns. Was wir merkten, war nicht der Hammer und wir überlegten uns, dass eine halbe für jeden wohl zu wenig war. Also mehr. Das nächste Mal schluckten wir jeder eine ganze und merkten schon mehr. Mein Kontakt zu Coole, der sich bis dahin sehr reduziert hatte, wuchs auch wieder - sie hatte in der Zwischenzeit auch schon ihre Erfahrungen mit Ecstasy gesammelt. Ich war dann mal bei ihr zu Besuch und lernte dort einen Typen kennen, der schon älter war, im Knast gesessen hatte und Drogen verkaufte. Er wurde dann für die nächste Zeit mein Stammdealer. Nennen wir ihn mal Mario. Ab da ging es richtig los. Sue, Danny und ich ballerten uns immer häufiger Dinger und irgendwann ging ich das erste Mal in Hamburgs bekanntesten Technoclub. Dort kam ich drauf, wie noch nie. Es war einfach supergeil. Man laberte mit allen Leuten, liebte jeden und war einfach glücklich. Dort betrog ich auch Danny. Er verzieh mir und alles ging weiter wie bisher. Wir nahmen zwar Drogen, trotzdem ging ich weiter zur Schule und alles war okay. Danny und ich trennten uns nach 1 1/2 Jahren und ich kam mit Marc zusammen. Der war der totale Kiffer, was ich schon längst aufgegeben hatte. Er nahm zwar auch chemische Drogen, jedoch nur selten und ich somit auch. Ich machte einen recht guten Realschulabschluss und Marc zog zu mir, da ich zu dieser Zeit bereits eine eigene Wohnung hatte, die meine Mam finanzierte. Irgendwann erzählte Marc meinen Eltern, dass ich Drogen nahm, was diese bestürzt zur Kenntnis nahmen und mich baten, eine Therapie zu machen. Des lieben Familienfriedens ging ich auch ein paarmal in eine Gruppentherapiesitzung und fand es dort recht interessant. Allerdings nahm ich trotzdem weiterhin (wenn auch eher selten) Drogen. Richtig schlimm wurde es eigentlich erst, nachdem Marc und ich uns trennten. Ich ging nun jedes Wochenende los, ballerte mir die Teile und lernte immer mehr Leute kennen, die so drauf waren wie ich. Wir trafen uns Freitags bei mir, zogen die ersten Nasen, machten uns fertig und fuhren dann auf Party in unseren Stammclub. Dort ging es die ganze Nacht weiter mit Koks, Dingern, Pepp, Amphe, Keta, Pappen, Micros etc. Dies kostete natürlich Geld, aber wir fingen einfach an, zu verkaufen. Morgens fuhren wir wieder zu mir, blieben den ganzen Samstag zusammen, nahmen unendlich viele Drogen und tranken Alkohol on must. Abends fuhren wir dann in den nächsten Laden oder blieben bei mir. Der Sonntag verlief wie der Samstag. Abends fuhren die Leute nach Hause und ich blieb alleine in meiner Wohnung, die einem Schlachtfeld glich... aufräumen tat ich trotzdem nicht. Da ich die Schule nach der mittleren Reife geschmissen hatte, hatte ich unter der Woche nichts zu tun - wollte auch gar nichts tun. Ich war einfach nur fertig! Telefonstecker raus, Handy und Türklingel aus! Ich wollte bis Freitags meist niemanden sehen - außer wenn es mich überkam und ich Mittwochs noch losgehen wollte. Irgendwann konnte ich dann nicht mehr. Heulend bat ich meine Mam, wieder mit mir zusammenzuziehen. Sie tat es und mit mir ging es wieder bergauf. Heute mache ich mein Abi nach und will später studieren. Zum Glück haben sich die meisten meiner Freunde auch wieder gefangen und es sind nur wenige richtig abgerutscht - wenige, aber es gibt sie. Ich kann hier irgendwie schlecht wiedergeben, wie diese Zeit war. Es steht zwar alles so da, wie es gewesen ist, aber die Emotionen fehlen. Man kann aus meinem Text nicht richtig ablesen, was für Glücksgefühle wir hatten - oder wie scheiße es uns manchmal ging. Ich kann hier auch nicht die Gespräche wiedergeben, die wir auf unseren Drogenflashs führten, aber ich wollte das alles mal aufschreiben. Irgendwie fehlt mir diese Zeit, in der wir uns alle einfach hatten und ein großes Gefühl der Zusammengehörigkeit entstand. Andererseits bin ich froh, dass es vorüber ist, denn ich weiß, wenn es so weitergegangen wäre, wäre ich irgendwann im Knast oder auf"m Strich gelandet... oder ich wäre tot.

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