Existenz fühlen
am rande der gesellschaft lebt es sich unbeschwert. nach einer erfolgreichen arbeitswoche freute ich mich schon ungeduldig auf das wochenende. punkt drei am freitag aus der arbeit raus. Party! erst mal alle freunde zusammentrommeln und ab zum warm up. wohnte in dieser zeit bei 2 geilen tussis. beide absolut die drogenkenner und konsumenten. mit 14 oder noch früher das schnüffeln begonnen, danach auf jede erdenkliche droge geswitcht. eine von beiden drückte sich sogar während der schwangerschaft. das kind war dementsprechend unterentwickelt, nicht behindert aber schwer hinter der zeit. hab die beiden in einer disco kennengelernt und fortan mit Ihnen gefeiert. Eines Tages, an einem freitag, mittlerweile wohnte ich schon bei einer der zwei, machten wir uns auf die suche nach ein paar pappen. grüne monster sollten die dinger heißen, zuvor war mir diese art von trips schon mal auf der nature one untergekommen. gehalt von 150mucrogramm. auf der nature damals mit den fingern angefasst, da man da richtige equipment nicht dabei hatte. kam nur durch das anfassen und das lecken der finger danach schon auf nen leichten trip. Jedenfalls war fett party mit unseren leuten angesagt und wir machten uns zu zweit auf den weg. um ca 18.00 uhr warf ich dann einen kompletten ein, nach ca. einer halben stunde offenbarte sich langsam der film, den ich nie in meinem leben vergessen werde. alle gegenstände, bäume sträucher und der himmel wurden allmälich in satte farben getaucht. pelziges gefühl auf der zunge, der Tastsinn lies die Zigerette zwischen den Fingern anfühlen als wäre es eine zigarre. immer weiter tauchte ich nun in mich selber ab und offenbarte mein innerstes, welches zu schützen ich nicht mehr im Stande war. gut also dann damit arbeiten und überleben. wahnwitzige gedanken machten sich breit und ich war angespannt. Dazu sei am Rande erwähnt das ich mit meiner damaligen Freundin stress hatte, Stress hatte ich in meiner Drogenzeit einigen.. Zuvor hatte ich nie einen trip dieser intensität erlebt. eigentlich dachte ich von mir das ich sehr gut damit arbeiten konnte und ein horrortrip meißtens zum guten beeinflussen könnte. aber diesmal war es einfach anders. Farben und konturen verschoben sich ineinander und ich begann es zu genießén aber mit dem hintergedanken, das dies nicht das ende sein würde. im nachhinein fing zu diesem zeitpunkt wahrscheinlich schon der falsche gedankengang an. angekommen walkten wir gleich in das zimmer meines kumpels, blöderweise waren auch noch leute da, mit denen ich nichts anfangen konnte, nicht zuletzt weil sie absolut gegen das einnehmen von drogen waren. toll dachte ich mir und versuchte das beste daraus zu machen. andere im Zimmer rauchten dann aber auch etliche köpfe, sodass sich die stimmung ein bischen entspannte. die halos wurden aber dann etwas beunruhigend. alle personen im raum bestanden nach einiger zeit nur noch aus etxtrem kleinen farbigen punkten die sich gemeinsam zu einer art innliegender hülle zusammenfügten und den jeweiligen menschen ohne haut darstellten, als bestünde dieser nur noch aus einer elektronischen hülle, dargestellt durch einzelne punkte. vergleichbar mit einer aura, die genau die umrisse des menschen darstellte. all das konnte ich noch verkraften. meine gedanken fixierten sich dann auf einen punkt. was wäre, wenn ich das verliere, was mich selber als individuum ausmacht, was wenn ich mein eigenes ich verliere. quasi die fähigkeit mit meinen erinnerungen zu arbeiten und eigenständige entscheidungen zu fällen. wärend meines gedanken crashes hörte ich auch immer wieder ein geräusch, ein dumpfes difuses geräusch das immer stärker wurde und desen intervalle immer kleiner wurden. ich bin nach wie vor der meinung das dieses geräusch nicht in meinem gehirn entstand, sondern nur von diesem wahrgenommen und interpretiert wurde. kann man halten von was man will, aber es passt zum restlichen teil. gedanklich war ich nun an einem scheideweg angekommen: immer wieder stellte sich ein und die selbe frage. was macht mich als person die entscheidungen fällen kann eigentlich aus und wer bin ich eigentlich. am ende dieses denkstadiums wusste ich garnichts mehr, weder wer ich war noch wo ich wohnte noch wo ich mich gerade aufhielt. die angst die ich empfand war allgegewärtig und ich konnte mich nicht im geringsten dagegen wehren, ich war schutzlos und umsomehr ein hilfloses etwas das sich selbst vergessen hatte. ich empfand diesen zustand als das ende meiner geistigen existenz als wäre es für immer vorbei und ich musste nun für immer in dieser gedankenlosen welt bleiben in der ich keine zusammenhänge mehr verstehen konnte, noch gegenstände erkennen und sprechen konnte. selbst das konnte ich nicht mehr denken sondern nur in form von angst empfinden, weil ich ahnte das da mal mehr war. das geräusch war immer noch da, aber ich konnte es nicht einordnen sondern nur noch warnehmen. es offenbarte sich mir die schwere des "Seins"...Und? es war eben nicht vorbei! ich konnte nicht denken aber fühlen. ich erfuhr was es heißt wenn jemand sagt: die last des daseins zu spüren. mönche und einige hochintelligente menschen sprachen von diesem zustand, dem Zustand das das dasein eine last ist, eine bürde mit der man leben muss. das was mich am leben hielt (geistig) war nicht mein überlebenswille, denn ich hatte mich schon mit einem weißen zimmer und häslichen krankenschwester abgefunden die mir eine art klebrigen brei in den mund schaufelt und mir dabei die nase und mund zuhält, damit ich diese scheiße schlucke ,um zu überleben, wie ich sabbernd daliege und nur noch einzelne wort herausbekomme. die droge hatte mich absolut übermannt und ich war dem nicht annähernd gewachsen. diese last lernte ich nun kennen. ich selber war es nicht der sich über wasser hielt sondern etwas anderes. die gegenwart. und zwar genau das, was uns immer in der gegenwart leben lässt, die sache die es uns ermöglicht uns zu bewegen zu handeln und fortann zu denken. es geht immer weiter, mit oder ohne die seele. wie ich im nachhinein erfahren habe, ist dieses thema schon von mehreren wissenschaftlern untersucht worden und heißt determinismus. im zusammenhang damit steht der freie wille und im gegensatz dazu die handlungsfreiheit eines menschen. wie genau, bitte in google searchen, wen"s interessiert. jedenfalls konnte ich mich mein ich nicht wirklich verlieren, es war aufgrund der droge nur auf eis gelegt und ich konnt nicht ran. ich habe das gespürt, was es bedeutet zu "sein", meine eigene existenz zu begreifen. es heißt immer der mensch ist sich bewußt darüber das er existiert. meiner meinung nach wissen die wenigsten was es heißt zu existieren und das dann auch zu verstehen. aufgrund dieser erfahrung weis ich nun genau das ich existiere. das mein ich existiert, die brachliegende seele ohne erinnerung und gedanken, nur das "ich" an einem punkt im universum gebündelt. mein überich, das alle informationen filtert und mich zu einem selbstständig denkenden wesen macht, ist mein charakter, so wie ich handle meinen mitmenschen und der gesellschaft gegenüber. mein ich ist nur die basis in der gegenwart auf der alles andere aufbaut. Meine existenz. dies bringt mich zu dem entschluss, das ich auch nach dem tod weiter existieren werde, jedoch ohne mir dessen bewußt zusein, weil mir das überich fehlen wird und meine erinnerungen nur körperlicher natur sind. ab diesem zeitpunkt ging dann alles wieder straight bergauf und ich konnte meine gedankenwelt wieder nutzen und existierte nun wieder in einer verschobenen bunten welt in einem zimmer mit meinen freunden und den unglaublich satten farben.
Substanzen
- LSD
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