Im Auge des Betrachters
Im Auge des Betrachters Achtung: Folgender Text ist nicht im Sinne der drogenpolitischen Leitlinien und Prinzipien der momentanen Bundesregierung des Rechtsstaates der Bundesrepublik Deutschland. /:o=| Dem Autor ist das egal. Weiterlesen ist somit auf eigene Gefahr. Selbstexperimente: Nr.: 3005; Nr.: 3023 (weiterhin keine relevanten Ausfallerscheinungen) Zusammengefasste Version von zwei verschiedenen psychedelischen Erfahrungen. Einleitung einer selbstinduzierten, vorübergehenden sowie jedoch stuporösen (zum Zeitpunkt der Einleitung noch nicht klar), psychedelischen und schizoiden (das schon :) ) Psychose mit starker auditiver und vor allem aber sehr starker optischer Reizüberflutung. Im Selbstversuch mit jeweils dem Selben Begleiter (dieselbe Dosierung!; siehe ff.) werden hierzu einmal private sowie einmal eine Acidpartylocation (glaube ich??! :) ) erwählt. Weiterhin soll im Selbstversuch, eventuell in Interaktion mit dem Begleiter, der Versuch der (halb-)bewussten Steuerung diverser Halluzinationen, Pseudohalluzinationen und sonstiger betont optischer Erscheinungen unternommen werden (?Optikwerfen?). Von entscheidender Bedeutung in diesem Zusammenhang ist eher, wie soll ich schreiben, körperlich optische (mögliche Erklärung: vielleicht durch eine Fehl (?) -funktion der Augen entstehende Optik) Erscheinungen zu produzieren anstatt der innerindividualen (bei geschlossenen Augen) Optik. Als Mittel dienen eine ausgiebig offenes Set sowie ein tiefes Vertrauen (aus schon verarbeiteten Erfahrungen) dem Begleiter gegenüber. Gepaart mit Vorstellungskraft und einiger Erfahrung in Selbstsuggestion und dem ?Sich-darauf-einlassen? stand dieser Unternehmung nichts mehr im Wege. Dosierung: Pro Person und Erfahrung, 1 Jubiläums-Hofmann-Blotter getränkt mit circa 2000 Einheiten des Lysergsäurediäthylamid sublingual, sowie (pro Person und Erfahrung) jeweils eine halbe Jubiläums-Hofmann-Blotter okulös. Also pro Auge noch mal 1000 Einheiten des Lysergsäurediäthylamids. Das macht für die einzelne Person eine ungefähre (abhängig von Reinheit und Dealerangaben) Dosierung von 4000 Einheiten des Lysergsäurediäthylamid. [Okulös: Schöpfung für die Applikation über die Schleimhäute der Augen. Ich habe keine Ahnung ob es dafür eine Bezeichnung gibt.] Wichtig war weiterhin, entweder den sublingual zu applizierenden Träger des LSD vor der okulösen Aufnahme zu konsumieren oder diesen zumindest an einer schnell zugänglichen Stelle zu platzieren, um einen unkomplizierten und schnellen Konsum zu erleichtern. Wir entschieden uns zu einer vorherigen Aufnahme, da es das Risiko einer fehlerhaften Aufnahme oder gar eines Verlust des Trägers zu eliminieren galt. Des Weiteren würde es sowieso in Kürze andere Probleme geben, denen sich zu widmen, wohl keiner von uns beiden zu entziehen mag. Beginnend mit Einnahme der ersten 2000 Einheiten sublingual. Folgend in relativ umständlicher Art und Weise: Transfer der anderen halben Pappen in unsere Augen. (Träger lagen auf Spiegel und wurden von diesem (Kante), möglichst zielsicher, in den darunter positionierten und mit dem Daumen-Zeige-Finger-Prinzip geöffneten Bindehautsack (unteres Augenlied) gestupst). Dies war nur in Mithilfe unserer Assistenten möglich. Danach Verschluss der Augenlieder für mindestens 15 Minuten. Ich habe leider noch nichts über diese Methode, diese Applikationsform von LSD finden können, was es Wert gewesen wäre zu lesen. Insofern waren wir in Experiment 3005, trotz unserer ehrfürchtig behandelten und beachteten Kenntnisse bezüglich der Wirkweise und der damit verbundenen Tragweite auf Psyche, innerweltliches Empfinden, universelles Zugehörigkeitsgefühl et cetera, absolut überrascht über den unverzüglichen Wirkungseintritt und die Intensität und Überwältigungskraft der optischen Erfahrung schon vor dem öffnen der Augen! (So überrascht, dass völlig vergessen wurde die Reste der Träger aus den Augen zu holen, für circa 48 Stunden? :) ) Die Säure scheint über die Augen direkt ins Hirn zu gehen und beginnt sofort nach Auflösung in der Augenflüssigkeit zu wirken. Dazu in einer ehrfurchtgebietenden, überwältigenden Intensität. Man kennt das ja. Unbeschreiblich und so, ne?! (An dieser Stelle die berechtigte Frage nach der Schädlichkeit dieser Methode. Die Antwort kann ich aus meiner Erfahrung nicht hundertprozentig geben, da mein individueller, polytoxicomanischer - vor allem von Lesestoff :) - Rahmen die Rückschlüsse auf meine Brille mit 0,5 Dioktrin, beidseitig, nicht erlaubt.) Folgendes wird eventuell zusammenhangslos erscheinen. Hier überlagern und vermischt sich alles. Ein Sumpf aus bunter Farbe. Der Wirkung äußerte sich durch das übliche psychedelische Gedöns (trotzdem wunderschön) das bei geschlossenen Augen beginnt. Aber alles in einer abstrakt hohen Potenz im Vergleich zum oral eingenommenen LSD-Träger. Man hatte das Gefühl 4D zu sehen, bei geschlossenen Augen. Woran gedacht wurde das wurde gesehen. Überwältigend. Zu dem Punkt noch nicht ganz klar, dass es das eigentlich schon war. (Der Moment in dem man gefangen in seinem Zustand zu nichts mehr fähig ist. Spätestens dann ist auch klar, dass vorübergehend alle Vorhaben gegenstandslos sind.) Öffnen der Augen nach 15 Minuten. Absoluter Realitätsverlust. Astlöcher der Holzvertäfelung verschieben sich nicht nur und kommen heraus sondern fangen an zu fliegen. Psychedelische Schickungsbilder (fraktale Spiralen et cetera) konnte ich ab da nicht mehr anschauen. Nicht mehr normal! Oah?! Keine Worte. Jetzt dämmerte es ins Bewusstsein, dass es vorbei ist. Einfach vorbei. Es geht absolut einfach mal gar nichts mehr. Auf allergarkeinsten geht hier jetzt noch irgendetwas. Punkt. Die Erfahrung beim öffnen der Augen überwältigte sofort und jeder surrealistische Maler, jede noch so abstrakte Theater/Skulptur/Völkermord/Ach?-was-weis-ich, ist absoluter Dreck dagegen. Dinge machten Sachen, das gibt es gar nicht. Finde keine Worte. Objekte verändern Form, Größe, Farbe, Entwicklungsstadium, Kontur, Relief, Umriss, Bedeutung, Interpretation im Unendlichen et cetera? Es entstanden zig Impressionen, neue Verknüpfungen von Bedeutungen, Sachverhalte wurden, ich kann es nicht anders erklären, optisch visuell durchdacht und ganzheitlich zur Lösung getragen. Wahrscheinlich völlig unverständlich und ungenügend (leider) dargestellte Beispiele für das oben angesprochene: Baumfilm: Vor der Disse. Eine Kastanie (glaub ich??!). Winter. Keine Blätter und so! Oder behauptet jemand das Gegenteil? Gut. Also das ist klar. Trotzdem Kastanie wächst. Treibt Blätter/Blüten aus. Sterben ab. Knospen. Und von vorn. In Fernsehfilmzeit. Also Realtime. Lebendig und schnelle Übergänge. Das ist schon ganz schön verwirrend. Alles sieht irgendwie so aus!!! Die ganze Umgebung ist ein surrealistisches Bild mit einem immensen Potenzial an Leben. Steine auf dem gepflasterten Fußweg. Die Umrisse bilden sich fließend in das Innere des Steins zurück. Das, bezogen auf die Kontur, aber relativ starr. Selbst die Luft war sichtbar. ?Alles fließt, nichts ist fest.? Heraklit du Schlingel. Da war doch was drin, in euren Tränken die ihr vom Orakel abgefasst habt. Theorie: Der Baum lebt wirklich. Deswegen die Optikunterschiede zum Pflasterstein. Lebendiges ist wie von Energie erfüllt, die sich quasi in Form einer Optik artikuliert. Uuuuhhh? abgedreht. Ja, ja? da fühlt man sich seinen Mitmenschen in einer Form ver- bzw. entrückt. Sonderbar. Trotzdem bei nüchterner Betrachtung höchstens ein Lächeln Wert. Manipulationsspiele: Ein Freund. Mitglied der Badelatschenmafia. Selbstdosiertes LSD- Setting. Immer wieder Poppers. Begrüßte uns verschwörerisch. Wir beide, mein Begleiter und ich waren uns sicher. Einer der weis (!) was hier alles Schreckliches passiert. Die anderen raffen das hier echt nicht ab. Sehr beruhigend! Er beschäftigte den ganzen Parkplatz. Und nahm und so die Arbeit ab, die wir momentan absolut nicht im Stande waren zu leisten. Danke, du Verständnisvoller. Hältst uns die Psychoköpfe vom Hals die mit ihrer krassen Kommunikation, dein Assoziationsvermögen zu deinem Verhängnis machen. Lustig war: Freund hatte Frau (im wahrsten Sinne des Wortes) mit. Sie erzählte und machte relativ häufig abwinkende Handbewegung begleitet von kicherndem Gelächter. Äußerst unansehnlich. Freund hatte sie soweit und zeigte uns an, er würde ihr noch zwei Sachen sagen und dann würde sie die Geste plus Gelächter wiederholen. Als sie nach dem zweiten Satz von seinem Fingerzeigen begleitet wieder ihrem Ritual verfiel starrten wir fassungslos zu. Zu nichts mehr zu gebrauchen. Nur noch zuschauen. Eine Runde Feiermenschen saß ruhig da. Freund kam dazu. Schaute kurz weg. Blickte wieder hin. Jeder von der Gruppe wurde von Freund? ja? wie dirigiert. Ich sah optisch seine Gedanken und wie er die anderen lenkte! Abgefahren. Ha. Wie soll man sich da schon fühlen. Das dumme ist was man denkt das ist. Wow, haut das alles rein? Weiter geht es, schnell? schneller? sonst muss ich da jetzt noch drüber nachdenken? und das ist, glaube ich, ganz schön ungesund? Steuerte wie Ruderer auf Tanzfläche. Stelzend mit den Beinen. Ausfallende und dennoch wohl platzierte Bewegungen. Da lag das Mädchen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! fertig auf den Boden. Die XTC-Opfer (sorry) peilen es nicht. Tanzen drum herum. Kann ihr nicht helfen. Schrecklich. Kann nix machen. Häng fest. Nicht links, nicht rechts sondern beides. Fuck. (Empfand diesen Zustand als sehr gefangen nehmend. Stuporös halt. Keine Worte das anders zu beschreiben.) Nur zuschauen. Schlecht. Rample an. Zeige. Weiter, laufe. Weiter. Bewegung tut gut... Das Unbeschreiblichste jedoch ist das Gefühl auf einer solchen Reise. Wer man ist!? Was man darstellt?! Wer man seien will?! Was man beobachtet und zu was das einen macht?! Man ist nicht mehr nur Mensch, man ist mehr. Zugehöriger einer Masse von Lebewesen die ohne voneinander zu wissen das Selbe Ziel anstreben und sich sogar gegenseitig bedingen. Die mit einem unsichtbaren Band verbunden sind. Filigran verwoben. Ach man? diese Beschreibung spottet der Realität ohne die Filter die dir vom LSD erhabener Weise eröffnet werden. Alles ist eins oder gegen dich. Totaler Durchblick. Absolute Reizüberinformaton. Keine Möglichkeit mehr das alles in so kurzer beschränkter Zeit in dieser Dimension (oder wie immer man den Unterschied der Wahrnehmung nennen will) zu artikulieren. Zu viele Impressionen. Ich würde gern ausführlicher darüber schreiben, nur dann würde ich ein Buch schreiben und hätte immer noch nichts Ausreichendes geschrieben. Trotzdem finde ich bemerkenswert, dass keine Halluzinationen eingetreten sind. Also ich habe keine Dinge gesehen die definitiv nicht da waren, wie z.B. rosa Elefanten. Es gab nur Erscheinungen die ich auch als solche wahrnahm. Anmerkung des Autors: Dies soll keine Animation zum Konsum von Halluzinogenen sein. Vor allem in einem Alter vor der geistigen Reife und Festigkeit. Persönlich habe ich auch meine wichtigsten pubertären Erfahrungen auf Halluzinogenen gemacht bzw. entscheidende Einsichten der Jugend erfuhr ich in Zusammenhang mit bewußtseinsveränderten/erweiternden Substanzen. Jedoch bin ich mir immer noch nicht sicher welchen Einfluss das auf mein Leben und meine Wahrnehmung hat. Ohne Angeberei, wir waren ?erfahrene? Konsumenten und wussten auf was wir uns eingelassen haben. Wir wollten diese Erfahrungen machen. Ich rate jedem dringend davon ab der nicht weiß auf was er sich da einlässt oder es gar das erste mal macht oder diese Erfahrung nicht machen will. Auch weiß ich nicht ob es eventuell die Sehfähigkeit beeinflusst oder sonstige Schäden an Nerven oder Organen verursacht. Diese Risiken haben wir abgewogen und sahen uns zu diesem Zeitpunkt unseres Lebens außerstande, diese Erfahrung nicht zu machen. Bitte passt auf euch auf und informiert ein paar Freunde die mit dabei sind. Und noch eins: Meiner Meinung nach gibt es einen Grund dafür, dass es Menschen dazu treibt psychedelische Erfahrungen zu machen. Gerade in einer Welt die alles in Abläufen organisiert, konformiert und in der das menschliches Bedürfnis nach Rausch als Krankheitssymptom missdeutet wird. Hier wird es fast zwingend notwendig ganzheitliche Erfahrungen zu machen, um zu sich selbst zu finden. Die Paradoxie meiner Jugend. Sonst wird man aufgesogen in das Grau der unkritischen Masse. Verschwindet als Zahnrad in der Versenkung bis zum Verschleiß. Ja, wirklich. So haben wir uns gefühlt. Im Moor der Lügen, Unwahrheiten und Ungerechtigkeiten versinkende Kämpfer für eine kreative, bunte und schönere Welt, die niemand will außer wir, die sie schon gesehen haben! Wir wussten, dass Leary falsch lag. Es gibt nichts und niemanden der am anderen Ende des Tunnels die Sorge um das Licht übernimmt. Außer wir selbst. Das Problem ist und bleibt nach wie vor, den Rest der Menschheit davon zu überzeugen, dass sie selbst der Schlüssel zu ihren eigenen Glück sind. Jede Religion ist doch nur eine bessere Handlungsanleitung. (die Bibel doch höchstens ein sehr frühes, falsch ausgelegtes, philosophisches Werk) Reduziere die Kernaussagen (z.B. 10 Gebote: Sollst nicht töten, stehlen, ehebrechen et cetera.) aller Religionen (ALLER! Vom Buddhismus bis zum Christentum.) auf einen Nenner und du wirst folgende Formel erhalten: Liebe deinen Nächsten! Denn wer seinen nächsten liebt, wird ihn nicht töten, bestehlen oder seine Frau zum Beischlaf nötigen. Diese unendliche Weisheit mit ihren unendlichen Facetten und Begründungen der Sinnhaftigkeit stellt die simpelste Erkenntnis des Mensch sein dar. Aber die Verantwortung einem Gott der alles lenkt in die Hände zu geben, gestaltet sich viel einfacher. Denn man braucht nicht mehr selber denken. Selber lösen, sich Problemen stellen? den Gottes Wege sind ja unergründlich. Alle die ein wenig über den Tellerrand schauen, wissen das es nicht Gottes Wege sind sondern unsere. Diese sind so stark miteinander verwoben, dass Handeln immer eine Konsequenz nach sich zieht. Das nennen manche Schicksal, andere Gottes Weg, ich nenne das Logik und ich kenne viele die diese Einsicht teilen. In diesem Sinne: Jeder suche sich ein Schicksal aus. Viel Glück beim finden. Und am allerwichtigsten: Du/Ihr seid nicht allein! Carpe diem! --- chemikalienausgabe PS: Ein Weg von vielen Wegen. Er fühlt sich nicht sehr falsch an. Danke Drug Scouts. Dank allen Aufklärern in den Fußstapfen eines gewissen Herrn Kants. Ihr lacht? Ich kann darüber nicht mehr lachen. Brauchen Gedanken/Wahrheiten/Weisheiten bis zum Verständnis doch ewige, zähe Jahrhunderte.
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