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Kiffen hat mein Leben bereichert

Zum ersten Mal gekifft habe ich mit 15. Auch wenn ich es als durchaus angenehm empfand, und wahrscheinlich wie jeder Erstkonsument, lustige Sachen an und um meinen Körper entdeckte, hatte ich keinen Drang es sofort wiederholen zu müssen. Einmal probiert und gut. Zirka 6 Monate später war ich mit meiner besten Freundin auf einer Tequila-Party. Ausreichend betrunken verschlug es uns zu meinen Nachbarn, der uns Absynth (Grün mit 66%) anbot. Als hätte ich für den Abend nicht schon genug gehabt, schenkte er meiner Freundin einen kleinen braunen Brocken. Ich würde es ungefähr auf einen Gramm schätzen. Wir gingen also noch zu ihr rauchten das gesamte Haschisch durch einen provisorischen Eimer in weniger als einer Stunde weg. Ich war dermaßen steif und habe für die 500 Meter die Straße rauf zu mir locker 2 Stunden gebraucht. Ich habe mir am nächsten Tag selbst von etwaigem Mischkonsum abgeraten. Das behalte ich zum Glück bis heute bei. Kiffen war in den Folgejahren nicht unbedingt ein Thema. Ich habe in meiner Blütezeit (15-20) wohl eher den Alkohol als Wochenend- und Partybegleiter gewählt. Sicher, wenn jemand was zu rauchen dabei hatte, war ich nie abgeneigt und habe auch nur angenehme Erfahrungen gemacht – durchweg. Jedoch würde ich sagen war der Konsum in diesen Jahren auf maximal 20 Mal begrenzt. Ich habe mir auch immer geschworen niemals Geld für Cannabisprodukte auszugeben, jedoch war wohl das Hauptproblem dass ich keine Connections in dieser Szene hatte. Alles kam im Sommer vor 2 Jahren richtig ins Rollen. Ein Freund, mit dem ich zu dieser Zeit einen Großteil meiner Freizeit verbrachte, begann eine Ausbildung und nach nicht allzu langer Zeit, stellte sich heraus dass 90% seiner Arbeitskollegen durchweg am Kiffen waren. Wir hingen nach Feierabend oder am Wochenende bei mir rum, und irgendwann begann er kleinere Mengen Gras von seinen Kollegen mit zu bringen. Gras war zu dieser Zeit schon was Feines. Ich wohne in einer Kleinstadt und hier Blüten zu fitten war eher eine Herausforderung. Ich kam durch meinen Kumpel also nun auch in die entsprechenden Kreise und lernte Leute über andere Leute kennen… wie das halt so ist. Ich fing an am Wochenende zu rauchen und empfand es wirklich als schönen Ausgleich zum stressigen Alltag. Eines Tages besuchte mich mein bester Freund, den ich kenne seit ich 10 bin. Verwundert fragte er mich warum OCB-Blättchen auf meinem Schreibtisch liegen. Selbstverständlich habe ich ihn über meine Wochenendbeschäftigung aufgeklärt, und wir haben an jenem Abend auch zusammen geraucht. Nicht dass wir vorher noch nie zusammen gekifft hätten, aber ich denke bis heute er war schon überrascht, dass ich sowas mache. Von nun an fingen wir an gemeinsam zu meditieren, wie wir zu dieser Zeit noch sagten. Jedoch stieg neben der Konsummenge pro Abend auch die Häufigkeit der Abende an sich an. Spätestens ab Ende des Jahres, als mein bester Freund von seiner damaligen Freundin verlassen wurde, saßen wir eigentlich jeden Abend bei mir und rauchten uns die Birne zu. Wenn wir mal einen Tag Pause machten, war das schon etwas Besonderes. Mehrere Gramm pro Abend waren keine Seltenheit, und rückblickend würde ich mich zu dieser Zeit auch als abhängig bezeichnen. Doch als ich diese Tatsache erkannte, war sie mir eigentlich egal. Der Winter 08/09 war wirklich die schönste, sorgloseste und wärmste Zeit meines Lebens und ich möchte sie nicht missen. Da ich immer mit der gleichen Person gekifft habe, begannen wir irgendwann unsere eigenen Rituale zu entwerfen und durchzuführen. Z.b. nehmen wir seitdem ein und das selbe Feuerzeug zum Tüten anzünden (Man muss dazu sagen dass wir ausschließlich Tüten rauchen) oder gehen bestimmte Strecken spazieren, chillen an bestimmten Orten oder hören spezielle Musik zu speziellen Gegebenheiten. Das alles ist unheimlich schwer in Worte zu fassen, aber alle positiven Vibes fassten wir einfach zusammen in dem wir unser Dasein als „lässig unterwegs“ definierten. Auch als das Frühjahr begann, und ich wirklich erst realisiert habe dass wir einen ganzen Winter durchgekifft haben inkl. der Tatsache dass das Kiffen meiner jährlichen Winterdepressionen ein Ende bereitet hatte, wollte ich nicht mehr ohne. Natürlich ging ich trotzdem täglich meiner Arbeit nach, und habe auch immer drauf geachtet alle wichtigen Aufgaben zu erfüllen bevor der erste Joint gezündet wird. Das Frühjahr nutzen wir schön. Immer mit was zu rauchen auf Tasche besuchten wir verschiedene Partys, rauchten mit den verschiedensten Bekannten aller Geschlechter und Altersklassen und erfreuten uns der kleinsten Kleinigkeiten. Ich war zu dieser Zeit der zufriedenste Mensch auf diesem Planeten und einfach nur im Einklang mit Körper, Geist und Seele. Meinetwegen hätte es auch bis in alle Ewigkeit so weiter gehen können. Mein bester Freund zog im Sommer letzten Jahres weg von hier, (ca. 45 min Autofahrt) was so etwas wie das Ende dieser glorreichen „Kifferzeit“ bedeuten sollte. Von heute auf Morgen. Jedoch kam ich besser mit diesem Umstand klar als ich dachte. Ich habe angefangen den Konsum wieder ausschließlich auf die Wochenenden zu beschränkten, nicht selten sogar nur 1x pro Monat. Selbstverständlich nur in Gesellschaft, denn alleine bringt es mir nicht wirklich viel. Ebenso achte ich darauf, nach meinem Konsum das Wochenende über auf mein Auto zu verzichten, da mir der Führerschein beruflich und privat wichtig ist. Wir treffen uns nun also seltener als früher, was ich mittlerweile aber gar nicht mehr so verkehrt finde. Wenn wir ein oder 2 mal pro Monat hier sitzen und kiffen, nutzen wir unsere Zeit sinnvoll, verbringen auch viel Zeit draußen und erleben viele spaßige Sachen. Das Kiffen bleibt etwas Besonderes und wird nicht mehr zur Gewohnheit, was auch etwas für sich hat. Das behalten wir nun seit knapp einem Jahr so bei und ich bin damit auch ganz zufrieden

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