Lang ist's her...
Ich bin durch Zufall auf diese Seite gekommen und bin seit Jahren erstmals wieder mit dem Thema "Heroin" öffentlich in Berührung gekommen. Nicht, dass das H nicht mehr im Kopf spukt, nachts in den fiesen Träumen kommt es mich immer wieder holen. Vorgestern bin ich schweißgebadet aufgewacht und hatte wieder einen Traum, wo ich mir gerade die Nadel in die Arme piksen will, aber natürlich wache ich immer vorher auf! Ich bin mit 17 durch meinen damaligen Freund an Heroin gekommen. Ich habe das Zeug gehasst, weil es mir meinen Freund "gestohlen" hat. Doch irgendwann habe ich mir gedacht, was findet der daran so toll und läßt dich immer alleine. Probier es doch mal aus! habe ich mir gesagt. Und das war ein fataler Fehler, denn dieses Gefühl war der absolute Hammer. Ich fühlte mich begehrt, schön, ohne Probleme, sah alles durch die rosarote Brill etc. - was natürlich alles totaler Schwachsinn war, aber das dauert, bis man diesen Fehler erkennt. Das typische "draufkommen" muss ich ja nicht erzählen. Mit 19 habe ich das drücken angefangen, da wir eine große Menge H hatten, was nicht auf dem Blech gelaufen ist und wir beide arbeiteten noch und sahen keinen Ausweg, als das Drücken anzufangen, da wir ansonsten mit dem Zeug nicht viel anfangen konnten. Das war der Anfang vom Ende! Wir trennten uns nach knapp 1,5 Jahren. Für Geld tat ich ne ganze Menge und das machte unsere Beziehung nicht mit. Ich verlor mit 21 meine Wohnung, die mir meine Mutter überließ - eine Traumwohnung! Aber ich konnte mit dem vielen Geld nicht umgehen und habe nur an Drogen gedacht! Ich war Obdachlos, bekam eine Hepatitis, war total verschuldet und Tablettenabhängig, so dass ich innerhalb von 14 Tagen 10 x ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Es folgten noch zwei Jahre mit meinem neuen Freund, den ich bei einem Dealer kennenlernte. Mit 24 und etlichen Entzügen stationär und privat, bin ich von meinem Freund abgehauen, denn die Drogen machten ihn brutal und er misshandelte mich häufig. Wir haben gedaelt, hatten eine Firma aufgebaut und wollten eigentlich ganz "normal" sein, doch das geht eben nicht mit H! Seit Juli 1994 bekam ich Polamidon und seit einigen Jahren Subutex. Ich habe es nicht geschafft, ganz mit den Ersatzdrogen aufzuhören, da ich seit 1997 vollkommen berufstätig bin. Ich bin heute als Office Managerin in einer Geschäftsleitung tätig und lebe in einer festen Beziehung, wo allerdings ab und zu mal ein Näschen Koks genommen wird. Bis vor einigen Jahren haben wir auch ab und zu am WoEnde auf Partys Pillen und Pep genommen, aber ich mag das alles irgendwie nicht mehr! Meine Venen sind auch nach 12 Jahren nicht OK, OP"s sind die Hölle und in den Beinen wurden mir die Beinvenen entfernt! Einen verkrüppelten Finger habe ich, da ich mir in die kleinen Fingeräderchen gedrückt habe! Zwei kurze Rückfälle hatte ich in 12 Jahren, aber ich versuche endlich Ende diesen Jahres meine Entgiftung zu schaffen, da ich endlich wieder einen Fühererschein machen möchte und diese wöchentliche Abhängigkeit zur Apotheke nicht mehr will. Ich wünsche allen, eine gute Zukunft und lasst die Finger von dem H - es lohnt sich nicht! Ich kenne keinen, der es unter Kontrolle hatte!!! Lieben Gruß M
Substanzen
- Heroin
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