Lebenswandel durch LSD
Drogen hatten immer schon einen Einfluss auf mein Leben, immerhim wurde ich auf Koks gezeugt. Meine Mum hat mir ungefähr mit 12 alle krassen Erfahrungen ihrerseits erzählt, es hat mich so geschockt, dass ich mir geschworen habe nie Drogen anzufassen, denn auch mein Leben wurde durch den Konsum meiner Eltern sehr stark und vorallem negativ beeinflusst. Mit 14 rauchte ich dann aber doch meinen ersten Joint, und kiffte die Jahre danach immer mit Leidenschaft, aber ich musste feststellen, dass sich das auch negativ auf meine Schullaufbahn auswirkte, kiffen, Pubertät und eine sowieso kaputte und rebellische Psyche waren keine gute Kombination, heute seh ich darin nur positives, ich bin dankbar, dass ich den Dreh noch früh gekriegt habe und heute mein Fachabi im Sozialwesen ziemlich erfolgreich absolviere. Als meine Bekannten anfingen auf Teile und den ganzen Kram abzugehen, habe ich mehr und mehr gegen Chemie gewettert, dann aber doch aus einem komischen Zufall, mein erstes halbes Teil, in der Schule!!! genommen. Und so fing das dann alles an, schließlich landete ich auf meiner ersten Goa Party in Amsterdam, wo ich auch meinen ersten herben Absturz mit XTC erlitt. Danach war ich von der Musik und den Partys infiziert, ich hätte nie gedacht, dass es so nette, fröhliche Menschen überhaupt geben könnte, ich bewegte mich damals in der düsteren, depressiven Gothicszene und meine Seele war auch düster und mehr als nur depressiv... Im Sommer 2004 fuhr ich mit meinem damaligen Freund, oder auch Seelenklempner, auf mein erstes Goa Outdoor Festival. Freitag erwähnte ich noch wieviel Angst und Respekt ich vor LSD habe und das ich es niemals nehmen wollte, aber wie bei allen Vorsätzen die ich mir im Laufe meines Lebens mit Drogen gemacht hab, hielt auch dieser nicht lange. Bis zum nächsten Tag, als Freunde von mir kamen und bei einem Ticker ihr Zeug einkauften, fragte mich meine Freundin, ob wir LSD nehmen wollten, ich war grade in einem Gespräch vertieft und antwortete einfach nur Ja und unterhielt mich weiter. Heute glaube ich, dass damals meine Übernatürliche Führung sich das erste Mal zu Wort gemeldet hat. Ich handelte spontan aus dem Bauch heraus. Wir teilten uns das LSD und eine halbe stunde später, fing es auch schon an in mir zu kitzeln... Ich schoss grade ein Foto von einem doppelten Regenbogen, als mir das erste Mal bewusst wurde - du bist auf LSD. Dieser Regenbogen segnete mir diese Nacht und ist auch bis heute ein wichtiges Zeichen der Weiterentwicklung für mich geblieben. Ich weiß noch wie glücklich ich mich damals fühlte, ich freute mich unendlich darüber draussen zu sein, auf diesem Festival mit all den netten Menschen. Später aß ich noch eine Portion Pilze, und dann war ich völlig eingebunden in die bunte, lustige Welt der Goa"kultur" und fühlte mich das erste Mal in meinem Leben eins mit meiner Umgebung und mit mir selbst. Ich war 4 Stunden voll auf dem Trip, hatte Spaß ohne Ende und lief meist allein durch die Gegend. Meinen Freund hatte ich schon kurz nach der Einnahme verloren... Zwischendurch legte ich mich hin, weil ich dachte ich sei nüchtern, aber ich konnte nicht schlafen. Ich zog mich um und wusch mich, ging hinunter zum Floor und rauchte einen. Nach diesem LSD Refreshing war ich wieder voll drauf und feierte bis zum Mittag die Wiedervereinigung von mir selbst. Seitdem ist LSD mein Element, ich bin mir zwar darüber im klaren, dass man auch sehr schlecht drauf kommen kann, denn einige meiner Bekannten sind auch nicht mehr wie sie einmal waren, dies jedoch im negativen Sinn. Doch in den drei Jahren die ich jetzt LSD konsumiere, habe ich immer wieder bewusstseinserweiternde Erfahrungen gemacht und meine Sinne in jeglicher Form trainiert und ausgebildet, ich empfinde immer noch Höhenflüge, und immer noch wird mir auf jedem LSD Trip etwas neues bewusst. Doch auch ich rechne damit, irgendwann mal einen Absturz zu erleiden, denn vielleicht weil ich weiß, was LSD im positiven anrichten kann, bin ich mir im klaren darüber, dass es im negativen genauso extrem ablaufen kann. Ich versuche LSD nur noch zu nehmen wenn alles perfekt ist und ich die Realität bewusst feiere um mir wieder darüber klar zu werden wie schön das Leben doch ist. Den Respekt vor dieser Droge, werde ich hoffentlich nie verlieren. Ich bin ihr dankabar dafür, aber auch den anderen Umständen, dass sie mich zu mir selbst geführt hat und mich all die Schönheit auf dieser Welt erkennen lassen hat, ohne das Bewusstsein für die schlechten Seiten zu zerstören. Danke an Albert und Danke für diese Schicksalsgeführten Erfahrungen!
Substanzen
- LSD
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