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Mit Deiner Meinung Allein...

Das Zeug macht hier die Runde. Hab mir vor einem Jahr geschworen, nie wieder ein Teil einzubauen und habe gut durchgehalten. Aber jetzt ergab sich die Gelegenheit MDMA zu kaufen und ich habe es getan wie der pawlowsche Hund beim Anblick des Futters anfängt zu sabbern. Dann hab ich mir eine gute Party ausgesucht und bin hingefahren, um mich einer Illusion hinzugeben, mit der ich schon längst abgeschlossen hatte. Ich tanze für mein Leben gern und brauche dazu keine Drogen aber irgendwie dachte ich, dass alles besser und bunter wird und es wurde bunter. aber nicht besser. An MDMA merkt man eigentlich, was für ein Scheissdreck Pillen in der Regel sind. Ich bin noch Zuhause hab die Feinwaage vor mir und wiege mir 50 mg ab- klingt wenig, reicht aber zunächst. Ich baue daraus ne winzige Nase und ziehe sie mir tief rein. Schlechte Idee. Es brennt als würde mir jemand einen Bohrer in die Nase drücken und es will nicht aufhören. Meine Augen tränen und als ich das Bad aufsuche stelle ich fest, dass ich aussehe wie jemand der stundenlang geheult hat. Nach 8 -10 Minuten beginnt die Wirkung und sie baut sich direkt und bedrohlich auf. Es läuft mir heiß, dann kalt und dann wieder heiß den Rücken hinunter und meine Sicht ist ein wenig verschwommen. Ich reiß ein Bier auf, trinke ein paar Schlücke und merke, wie sich das Bier mit dem Zeug in meinem Rachen zu etwas neuem, sehr ekelhaften vermengt. Nach 20 Minuten lässt das letzte brennen nach und ich begebe mich in den Club. Drinnen angekommen bin ich nicht in Partylaune und ich stelle fest, dass ich da angekommen bin, wo ich nicht hinwollte: Im Kreislauf des was-konsumiere-ich -nun-um-mich-gut-zu-fühlen. Ich belasse es bei wenig Selbstreflexion und fange an zu tanzen und es wird besser, von Minute zu Minute bin ich leichter und ich merke, dass ich doch eigentlich die Musik mag und nicht die Drogen. Oder? Ach egal. Nach der ersten Welle kommt wie ich finde die beste Phase. Man hat viel Energie und ist nicht mehr so verballert, man fühlt jeden Ton und bekommt den Takt auf die Reihe, statt wie eine grinsende Mumie zu torkeln. Die geringe Menge hält natürlich nicht lange an und ich beschließe nachzulegen. Doch wie? Ins Getränk mischen oder wieder eklig ziehen? Ich entscheide mich für letzteres, da ich nicht lange warten will und begebe mich auf den Kreuzzug, den schon viele Kloritter vor mir gegangen sind. Warten, reingehen, verbarikadieren, Zeug auflegen, ziehen, innehalten und versuchen möglichst so auszusehen wie jemand der gekackt hat und nicht wie jemand der irgendwas böses aspiriert hat. Ich kann euch sagen, auf elektronischen Partys wird wenig gekackt. Sehr wenig. Ach ja, natürlich hab ich viel zu viel genommen weil ich das Ritual nicht gleich wiederholen will. Wenn ich die Nase mit Zuhause vergleiche waren es bestimmt 150-200 mg, es ist halt scheisse, dass man die Waage nicht in den Club nehmen kann. Ich grinse ein wenig während ich diesen Gedanken in meinem Kopf ausbreite und übersehe, dass meine Knie zittern während ich am Rand der Tanzfläche stehe. Huch schon da? Krass. Ich würde gern wieder tanzen aber es kommt gerade knüppeldick und ich spüre wie das Hochgefühl mit den unangenehmen Nebenerscheinungen konkuriert. Gut, das Hochgefühl gewinnt! Ich atme tief durch und die Feinstaubbelastung ist mir stark egal, kurz darauf beschliesse ich was zu trinken. 1Wasser+1Bier sind meine Wahl und während ich so auf die Theke schaue bemerke ich wie das Bild anfängt zu zittern und die Farben verdammt intensiv kommen... Wie grün kann eigentlich eine Bierflasche sein? Keine Frage, keine Aufgaben und keine Sorgen ich bin drauf. Nach ich weiss nicht wie lange kann ich immer noch nicht tanzen, fühle mich wie in Watte gepackt und bin bewegungsfaul, was ich aber durch beobachten kompensiere. Nach einer Weile kommt irgendjemand und fragt mich ob alles in Ordnung ist mit mir- ich bejahe stehe auf und geh tanzen als hätte ich einen Startschuss gehört. Im Neongewitter lasse ich mich völlig fallen, ich tanze, denke, reflektiere und grinse- alles zur gleichen Zeit. In weiteren sechs Stunden tanze ich weiter, rede mit vielen Leuten und vertraue ihnen viel Persönliches an. Ich verabrede mich zu Treffen, die nie zustande kommen werden und irgendwann ist es da: Das Gefühl der seltsamen Reue. Obwohl ich immer noch irgendwie drauf bin, ekele ich mich selbst an und wäre gern jemand anders. Z.B ein ausgeschlafener Professor beim Spaziergang im Wald oder so ähnlich. Ich geh raus und mache mich auf den Heimweg. Befremdliche Gedanken schleichen sich ein und ich beginne an allem zu zweifeln, auch an mir selbst. Nun hätte ich gern jemand der da ist und mich versteht, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass ich niemand lange ertragen könnte. Ich bin total gefühlsfremd und übersensibilisiert zugleich. Die Draufheit geht, die Nervosität kommt. Was bin ich? Jemand der auf alle Fragen der Welt eine Antwort hat. Während ich mein Gehirn mit tückischer Chemie täusche, sterben irgendwo Menschen an Unterernährung und die Lösungsmittel die bei der Herstellung des Zeugs verwendet wurden sickern jetzt ins hölländische Grundwasser doch ich bin fast zu Hause angekommen. Ein unerhörter Prophet. Zuhause bilde ich mir kurz tatsächlich ein ich hätte Hunger also versuche ich zu essen kann es aber nicht. Ich trinke Wasser, viel Wasser. So liege ich im Bett doch die Lightshow im Gehirn hört nicht auf, genausowenig wie das Summen im Ohr. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich kein Mensch mehr bin, ich bin irgenetwas Waches in einem Bett. Ich bin allein. Ich bin allein mit meiner Meinung. Vielleicht bist du nächste Woche Mit Deiner Meinung Allein...

Substanzen

  • Ecstasy / MDMA

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