Morphium + Benzodiazepine

Liebe Airam. Nachdem ich durchgelesen hab, was ich so antwortete, tut es mir ziemlich Leid, hatte wieder einen sehr arroganten Tag. Entschuldige bitte. Als es mir dreckigst ging im Entzug hätt ich sowas auch nicht brauchen können. Und ich will hier auch nicht mit Besserwisserei angeben, aber ich weiß, dass Opiate und Benzos gemeinsam nicht ungefährlich sind, wo mir sicher die vielen Opiat-Konsumenten widersprechen werden. Ich selbst nahm in der letzten Zeit meiner Valium-Sucht auch noch viel Tramal zu mir, und laut Beipackzettel ist es nur opiatähnlich. Ich kannte Tramal von früher, nahm es damals ohne Diazepam, und das nur ganz selten. Auf jeden Fall war bei mir die Tramalwirkung und die von Diazepam gewaltig verstärkt, als ich beides gleichzeitig nahm. Ich begann meinen Entzug mit einer 40mg Diazepam-Dosis und diese Dosis war nur deshalb so niedrig, weil ich auch Tramal dazunahm, ich hab es richtig getrunken, und ich hab keine Ahnung mehr, welche Dosis ich da nahm. Ohne Tramal hätt ich zwischen 150- 200mg Diazepam gebraucht und so viele Rezepte hätt ich niergend woher bekommen. Aber ich war gefährlich unterwegs, was mir damals aber gar nicht so vorkam, ich fühlte mich klar und anwesend. Erst als ich meinen vorläufig letzten Entzug begann, merkte ich, dass ich vorher schon lange nicht mehr ganz frisch war. Der Tramal-Entzug war auch gar nicht so schlimm, nur arge Schmerzen in den Beinen, ich nahm es ja auch nicht so lang. Schlimm war nur, gleichzeitig abrupt mit Diazepam aufzuhören. Ich war für eine Woche im Krankenhaus, nur weil ich vor´m Tramal-Entzug Angst hatte, dass ich bei Valium halb krepieren werde, wußte ich leider schon zu gut. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig nach Hause, dann ging´s los. Mein Valium-Entzug brauchte immer so um die 10 Tage, bevor er richtig losging, diesmal waren es sogar 13 Tage. Ich blieb nicht im Krankenhaus, weil ich mich nicht wieder als Simulantin bezeichnen lassen wollte, so wie es schon einige Male passiert war. Es ist unglaublich, welche Ärzte auf so manchen Entzugsstationen herumlaufen, und mir passierte das auf der einzigen Benzo-Entzugsstation in der zweitgrössten Stadt Österreichs. Und jetzt zu dir. Es ist sehr schwer, dir in dieser heiklen Situation, in der du steckst, einen Tipp zu geben. Für deine Schmerzen hast du den Schmerzarzt und dass dir dein Arzt kein Diazepam geben will, hat seine guten Gründe. Warum lehnst du eine Gesprächstherapie ab? Ich weiß schon, ich hatte so die Schnauze voll von all den Gesprächstherapien, die ich im Laufe der Zeit machte, bis ich zu meinen zwei Therapeuten kam, die mich jetzt begleiten und die mir der Himmel geschickt hat. Ich war im ärgsten Entzug, als ich sie kennenlernte und ich glaub nicht, dass ich sonst, ohne sie, durchgehalten hätte. Also, vielleicht würde dir eine Therapie das alles doch etwas erleichtern. Wünsch dir alles Gute und viel Kraft.