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Dein Eindruck stimmt leider meistens. Man gewinnt hier aber auch den Eindruck, dass Leute zwar um Tipps bitten, sie aber die Ratschläge gar nicht hören wollen. Das kann man anfangs auch gar nicht wissen, da die "Ratsuchenden" sich dann nicht mehr melden. Find ich gut, dass du das geschrieben hast. Noch was: Ich hab am 17.6. geschrieben, und erst heute, 24.6., ist es veröffentlicht worden, es dauert leider echt lang, bis hier ein neuer Beitrag erscheint. Tut mir Leid, dass ich dir ziemlich schroff geantwortet hab. War etwas gereizt, wie du vorher lesen kannst. Außerdem glaub ich auch, das die Sache mit den Tipps schon auch heikel ist, da es mir hier bei so manchem Tipp die Haare aufstellt, ohne jetzt darauf zu bestehen, dass meine Tipps so großartig sind. Jeder Tipp-Geber kann nur von sich aus ausgehen, daher ist auch für jeden was anderes gut. Was für mich gut ist, muss nicht zwangsläufig für andere gut sein. Das meinte ich auch, als ich (ungefragt) dem netten Schweizer was schrieb. Nur weil es für ihn leicht ist, ab und zu Mal eine Tablette zu schlucken, muss das noch lange nicht für alle gelten. Und es ist schon überheblich, mit etwas anzugeben, nur weil man das Glück hat, es so locker zu schaffen. Und dann gibt?s noch die anderen "guten Tipps", wie: Super Gefühl, sich Benzos zu spritzen. Ob derjenige das nach einem schönen Organschaden auch noch behauptet? Oder, in anderen Foren oft gelesen: Wenn´s net stark genug wirkt trink einfach Alk dazu (Verheerende Wirkung, Filmriss bis Atemlähmung lässt grüssen!) Den Ashton Tipp halt ich aber für ungefährlich. Es ist besser, die Benzos ganz langsam runterzudosieren, niemals abrupt aufhören damit! Beim abrupten Aufhören provoziert man einen Krampfanfall und schwerste Entzugserscheinungen, abhängig von der Einnahmedauer und der Dosis. Und das fast abrupte Aufhören, in Spitälern wird meist in Rekordgeschwindigkeit auf Null reduziert, wird einen auch noch von Ärzten aufgezwungen!! Ein Glück, wenn man Internet hat, wo man sich selbst schlau machen kann. Und ein Glück, dass sich wenigstens EINE Person, nämlich C. Heather Ashton, mit Benzoentzug beschäftigt hat. In Österreich wird hauptsächlich so entzogen: Ausschleichen der Dosis in 1-3 Wochen mit Praxiten (Oxazepam, sehr kurze Halbertszeit, daher arger Entzug schon während der Reduktion). Bei meinem vorletzten Entzug, der war im Krankenhaus, konnt ich miterleben, wie jemand rekordverdächtig schnell mit Praxiten runterdosiert wurde und sich anständig verletzte bei seinem Entzugs-Epi-Anfall. Den hat man ja geradezu herbeiprovoziert. Verkehrter geht´s eh net!! Dann trau ich mich aber trotzdem noch, dir einen anderen Tipp zu geben: Den Entzug solltest du nur dann machen, wenn DU ES WILLST. Du solltest auch abschätzen, ob du es nur willst, weil andere wollen, dass du es willst. Denn wenn du schreibst, dass es so nicht weitergehen kann, klingt das nicht so, als würdest du es auch tatsächlich wollen. Fass das nicht als Vorwurf auf, denn es ist wirklich keiner. Es gibt Menschen, die nur mit Hilfe der Benzos ein halbwegs normales Leben führen können und bei denen die Dosis-Steigerung ausbleibt. Und selbst, wenn man auf einer Hochdosis ist (Ungefährer Richtwert ist so ab 40mg Diazepam aufwärts, oder die Äquivalenzdosis eines anderen Benzo´s), kann man nach Ashton relativ schmerzlos auf eine Niederdosis kommen, die dann weniger problematisch ist. Ein GUTER Arzt, der dich kennt, sollte da eventuell mitentscheiden, ob für dich ein benzofreies Leben zur Zeit auch sinnvoll ist, oder nur unnötige Quälerei. Ich hab so oft entzogen, und jedesmal nur, weil man (Arzt, Familie, Freunde) wollte, dass ich will. Vorstellen konnt ich mir damals nicht, ohne Benzos gut zu leben. Und genauso war es dann auch, weil es nicht mal in meiner Vorstellung funktionierte, wie kann´s dann im echten Leben funktionieren? Man hat es nicht geschafft, mir ein benzofreies Leben schmackhaft zu machen, solange ich es mir nicht vorstellen konnte. Geht ja auch nicht. Wie kommen andere dazu, mir zu sagen was ich möchte!! Auch in diesem Entzug hab ich so mörderisch gelitten, durch das abrupte Absetzen, dass es für mich unvorstellbar war, clean zu bleiben. Heute, 10 Monate clean, bin ich erst so ziemlich in der Mitte, kann mir schwer vorstellen ohne, kann mir aber auch mit Benzos schwer vorstellen, da ich im Laufe meiner vielen Benzo-Jahre schon arge Depressionen (von Benzos verursacht) bekam. In den ersten Jahren ging´s mir mit Benzos gut, wieso hätt ich da aufhören sollen? Nur weil ich dauernd dazu gedrängt wurde war auch ich so blöd und hab mitgemacht. Der Preis war dann jedesmal, dass ich wie bei einem Jo-Jo-Effekt nach einer Crash-Diät mit der Dosis mächtig in die Höhe schoss! Rückfälle hatt ich jedesmal, wenn ich zu einem Entzug gedrängt wurde, obwohl ich in der Niederdosisabhängigkeit niemanden auch nur irgendwie geschadet hab. (Auch in der Hochdosis später nicht, da wurd es nur für mich problematisch, Beschaffung, Mini-Entzüge täglich,..) Man hat mich immer nur gedrängt, weil jeder glaubte zu wissen, was gut für mich ist und was schlecht. Welche Anmaßung! Nicht mal ich selber weiß immer, was für mich "ach so gut" ist. Und erst in der Hochdosis ging es mir immer schlechter, so dass es dann MEIN Wunsch war, mit Benzos aufzuhören. Hör mit Benzos auf, wenn du es willst und nicht nur, weil andere es meinen. Muss irgendein anderer dein Leben leben oder evtl. deine Qualen aushalten? Wie du dich entscheidest, sei es Entzug (nach dem Ashton-Plan brauchst du davor auch keine Angst mehr zu haben), oder Reduktion auf eine Niederdosis oder Beibehalten deiner Dosis, ich wünsch dir dazu alles Gute und Kopf hoch! Liebe Grüße!

Substanzen

  • Benzodiazepine

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