Nicht verharmlosen
Ich kiffe nun seit ich 15 bin, also 4 Jahre. Anfangs hab ich sehr selten geraucht (vor allem weil selten was zu bekommen war), später gehäuft. Wie bei allen Drogen muss man auch bei Cannabis feststellen das man halt immer mehr braucht um gleich breit zu werden; allerdings ist die Toleranz verschmerzbar, d.h. weder geht der gesteigerte Konsum allzu stark ins Geld noch steigert sich die Menge ins bodenlose - meiner Meinung nach. Gibt andere Fälle... Was mich betrifft bin ich psychisch anfällig und generell stark suchtgefährdet. Obwohl es nicht bitter nötig ist der Suchteffekt beim Kiffen anderer Natur: Man hat einfach Lust dazu, ohne das ein starkes Verlangen auftritt, das heißt es macht rein psychisch abhängig und führt bei "Entzug" (welcher kein Entzug im eigentlichen Sinne ist) zu Langeweile und Null Bock Gefühlen, Antriebslosigkeit und Unzufriedenheit. Hier muss man differenzieren: Es ist kein starkes Abhängigkeitsgefühl und auch vollkommen beschwerdefrei - nur rein psychisch schlägt sich das nieder. Obwohl ich bereits THC vergiftungen hatte, auch in Depressiven Phasen geraucht hab und diverse schlechte Trips hab, rauch ich oft trotzdem, üblicherweise bin ich bei 3-4 halb/drittel puren Joints am Tag (was verglichen mit manch anderen Fällen harmlos ist, trotzdem). Undzwar jeden Tag, wenn was da ist. Die eine Seite ist, es ist trotz starker psychischer Abhängigkeit noch vergleichsweise leicht einfach mal nichts zu konsumieren. Gegenüber Zigaretten ist das fast ein Spaziergang im Park. Die Kehrseite, dass bei regelmäßigem Konsum man einfach verpeilter wird, mehr mit einer "scheißegal" Einstellung an die Dinge rangeht, man allgemein unmotivierter ist. Mit Freunden machen wir uns selbst über das - teilweise absolut richtige - Kifferklischee lustig: der Kiffer der keine 5 Meter zum Kühlschrank geht ohne vorher nen Joint durchzuziehen weils zu stressig ist. Bis zu einem gewissen Maß trifft das jeden halbwegs regelmäßigen Kiffer zu, wer das abstreitet lügt, dazu habe ich schon zuviele gesehen und viel an mir selber bemerkt. Ich halte es auch durchaus für Möglich das es stimmt was gesagt wird, nämlich das Kiffen die Persönlichkeit tiefgreifend, also in den Grundzügen, verändert (bis zu welchem Maß sei dahingestellt). Auf der anderen Seite, wer kann das genau wissen, wenn man nicht weiß wie es ohne Kiffen sein würde? Dank der positiven Eigenschaft von Cannabis, es beschwerdefrei absetzen zu können lege ich zwischendurch mittlerweile immer mal wöchentliche/monatliche Pausen ein. Empfehlen würde ich es AUSDRÜCKLICH NICHT - damit man mich nicht missversteht - aber ich rate trotz Nebenwirkungen davon ab es zu verteufeln. Im Zweifelsfalle überlege man sich, - wenn man schon meint was nehmen zu müssen - ob ein moderater Joint nicht besser ist als Vodka + Korn + Tequila + abkotzen & Kater. Leute, nehmts nicht zu locker. Wenn ihr merkt dass es langsam bisschen viel wird, stellt euch mal vor wie klar die Welt nüchtern ist und wieviel Spaß man ohne haben kann. Jeder Mensch hat bestimmte Psychische Anfälligkeiten und die können durch Cannabis verschärft oder ganz ausgelöst werden obwohl die Chance sehr gering ist und erst nach vielen Jahren Konsum real wird; ich hatte kürzlich von nem Fall mitgekriegt wo einer nun eine Psychose hat die immernoch anhält. Sowas schockt. Euch als leser vielleicht nicht, aber wenn das mal in eurem Freundeskreis passiert und ihr einen Menschen auf nem hängengebliebenen Trip erlebt der u.U. lebenslang oder sehr lang anhält, dann kommt man ziemlich ins grübeln...
Substanzen
- Cannabis
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