Polamidonentzug
HI, hier ein kleiner Lichtblick für alle, die mit Polamidon substituiert sind und entgiften wollen. Ich lese jetzt seit 4h in versch. Foren eine nach der anderen Horrorgeschichte über den langwierigen Entzug von Pola. Ich bin vor ca. 2 Jahren auf H. gekommen und habe seitdem schon einige Entzüge und Entgiftungen erfolglos hinter mir. Vor einem halben Jahr habe ich mich wieder mit Pola substituieren lassen. Vor 3 Wochen fasste ich dann den Entschluss wieder eine stationäre Entgiftung anzutreten. Zu dieser Zeit war ich bei 4,5ml P., täglichen Beikonsum und dazu noch seit ca. 2 Monaten auf Benzos(Flunis). Da ich auch von dem "schlimmen" Benzoentzug gehört habe ich die erste Woche Klink die 4,5ml P. beibehalten und mich von den Benzos runter holen lassen. Anfangs mit 5mg Faustan, aufgeteilt auf Früh und Abends und dann täglich in 0,5er Schritten (also eigentlich 1er Schritte, früh und abens 0,5 weniger). Der erwartete Entzug blieb aus, auch Durchschlafen war in der Zeit kein Problem. In der 2. Woche begann ich dann mit der Pola-Reduzierung ebenfalls in 0,5er-Schritten tägich. Der Entzug machte sich allerdings erst bemerkbar als ich auf 1,5ml war, d.h. die Nächte wurden von da an kürzer bis ich auf 0 war und gar nicht mehr schlafen konnte. Am 14. Tag erwartete ich nun den "krassen" Pola-Entzug aber bis auf die schlaflosen Nächte, Übelkeit am Morgen und ein bisschen Kältegefühl(was im Nachhinein betrachtet an der unbeheizten Station lag) passierte nix. Das schlimmste für mich war der Morgen nach einer schlaflosen Nacht, wenn man vor Erschöpfung gegen 6:30 einschläft und eine halbe Stunde später also um 7 aus dem Bett geschmissen wird und halb erfroren, von Übelkeit geplagt zum Frühsport im Freien musste. Eine Nacht später als wieder kein Schlaf in Sicht war entschloss ich es sein zu lassen und probierte erst gar nicht einzuschlafen und beschäftigte mich anderweilig (soweit das in einem Krankenhaus möglich ist). Der darauf folgende Morgen war nicht zu vergleichen mit dem da davor. Keine Übelkeit, keine Depressionen sogar ein wenig gute Laune. Das war nun der 2. Tag ohne Pola und außer ein paar Gliederschmerzen nach 2 Stunden Arbeitstherpie im Garten (die mit 400mg Ibuprofen wieder verschwanden) und hier und da ein flaues Gefühl im Magen (was mit MPC-Tropfen auch erträglich war), merkte ich außer dieses leichte Kältegefühl nix vom Pola-Entzug. Die nächste Nacht fiel ich dann ins Bett und konnte sogar ~3h durchschlafen was sich am nächsten Morgen bemerkbar machte. Wieder Depressionen, extreme Übelkeit und Eiseskälte was sich im laufe des Tages dann legte. Aber auch am 3.Tag ohne Pola kaum Entzug. Ich bin der Meinung, das ganze Gerede, dass der Entzug von Pola sonst wie schlimm sein soll, ein Gerücht ist. Es ist viel Kopfsache dabei. Bei meiner ersten Pola-Entgiftung ging es mir auch relativ gut. Damals wurde ich von 5ml runtergestuft. Als ich bei 0,5ml ankam ging es mir immer noch so gut, dass ich kurzerhand die Klinik verließ, ich dachte schlimmer kann`s eh ni werden. Eine halbe Stunde nachdem ich Draußen war, begann der "Affe" allerdings in vollen Zügen und ich besorgte mir sofort wieder Stoff. Jetzt bin ich der Meinung, wär ich in der Klinik geblieben, wäre auch der "Affe" ausgeblieben. Wie gesagt, der Kopf spielt beim Entzug eine große Rolle. Ist man unter Verschluss stellt man sich wahrscheinlich von Vornherein darauf ein, dass es kein Heroin gibt, womit kaum Suchtdruck auftritt und damit auch die Entzugserscheinungen im Hintergrund bleiben. Ok, also der 3.Tag ohne Pola und noch immer gings mir relativ gut. Bevor die Entgiftung anfing habe ich mich allerdings auch gegen Sucht behandeln lassen (homöopathisch und einige andere Naturheilverfahren). Das hat, denke ich, einiges gebracht, denn Symptome wie Durchfall, Erbrechen, extremes Schwitzen, Schwächegefühl, innere Unruhe tagsüber blieben aus. Am Abend des dritten Tages ohne Pola entschloss ich mich wieder gar nicht erst probieren einzuschlafen. Und der nächste Morgen war wieder O.K. Also packte ich nach knapp drei Wochen Klinikaufenthalt meine Sachen und fuhr wieder nach Hause. Heute ist der 6. Tag ohne Pola und kein "Affe", allerdings habe ich auch noch nicht geschlafen (die 4. Nacht jetzt). Der Schlafentzug (auch wenn mit Hilfsmittel) bewirkt echt Wunder, außer das man sehr schwitzt. Ich werde jetzt so lange wach bleiben, bis ich vor Erschöpfung irgendwann einschlafe. Auch wenn der Entzug nicht schlimm war, werde ich in 2 Wochen ein halbes Jahr Therapie in Thailand anschließen. Ich war schon einmal 3 Wochen clen, an und obwohl es mir gut ging wurde ich rückfällig. Je länger und desto weiter man von seinem gewohnten Umfeld bzw. von der Szene entfernt ist desto besser. Ich war 2001-2003 extrem abhängig von Metamphetamin(Crystal), bis ich mich entschloss 1 Jahr nach Australien zu gehen. Als ich wiederkam hatte nie wieder ein Problem damit. Ich hatte mein Leben wieder im Griff, hatte sehr gute Arbeit und habe geheiratet. Erst als ich 2007 wieder Kontakt zu den alten Leuten aufnahm, fing es mit dem Heroin an. Ich hoffe, dass wenn ich aus Thailand wieder komme mein Leben wieder auf die Reihe bekomme..
Substanzen
- Substitutionsmittel
Kommentare
Einen Kommentar schreiben