und plötzlich träume ich wieder
erstmal vorne weg: ich kiffe jetzt schon ziemlich lange, etwa 14 Jahre, mal mehr, mal weniger, aber meistens doch eher mehr (vier mal die woche bis täglich). ich fand"s immer toll, und es hat mich auch nie groß in meinem werdegang beeinflusst. abi gemacht, studiert, beruf, usw. ich find"s auch heute noch toll, wenn auch aus anderen gründen. früher habe ich den kick gesucht, das gruppenerlebnis, den rausch. heute kiffe ich meist nur nach der arbeit zum runterkommen und entspannen. es hilft mir dabei, den kopf freizubekommen, damit ich nicht immer an den job und die immense verantwortung, die damit verbunden ist, zu relativieren. trotzdem merke ich seit einigen monaten, wie das kiffen für mich schleichend an reiz verliert. früher wurde ich schon nervös, wenn ich nur noch zwei gramm zu hause liegen hatte. da dachte ich schon: scheiße, jetzt muss du bald wieder los und dir was besorgen. jetzt habe ich schon seit mehr als zwei wochen nichts und es juckt mich nicht mal. zuerst habe ich mich gewundert und mich gefragt: was ist da plötzlich los, bis es mir vor zweit tagen wie schuppen von den augen fiel. seit einigen nächten träume ich wieder oder vielmehr: ich erinnere mich wieder an meine träume. und zwar so intensiv, dass es mich echt umhaut. ich hatte schon längst vergessen, wie sich das anfühlt und ich muss sagen, es ist toll, besser als kiffen. dieses erinnern und bewusste erleben meiner träume gibt mir kraft. ich wache morgens glücklich auf, auch wenn das geträumte jetzt nicht immer superpositiv ist. aber es hat etwas reinigendes, und ich habe das gefühl, dass mein bewusst- und unterbewusstsein das erste mal seit langem wieder aufatmet. am besten vielleicht zu vergleichen mit einem husten, mit dem man endlich den schleim los wird, der sich über all die jahre wie ein grauer, zäher schleim auf die lunge gelegt hat. ich kann nicht sagen, ob ich für den rest meines lebens nie wieder mehr kiffen werde. aber zur zeit finde ich das gefühl ohne einfach genial. ich kann jedem dauerkiffer nur empfehlen, mal zwei wochen oder besser noch einen monat pause zu machen. sicher, die ersten drei, vier tage sind beschissen. aber dann kommt das aufatmen. ich bin kein moralapostel. ich habe nichts gegen kiffen und ziehe auch gerne mal eine line und gönne mir einmal im jahr einen lsd-trip. aber setzt die drogen dosiert ein und verzichtet mal drauf, ohne gleich zu sagen, dass das jetzt für immer sein muss. das ist nur unnötiger psychischer druck, der das ganze nur schwieriger macht.
Substanzen
- Cannabis
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