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von mama63 a. 16 J. männl. Schweiz

Hallo mein Lieber,

dein Bericht hat mich sehr berührt und ich wünsche dir an dieser Stelle alles Gute und viel Kraft. Was du durchmachst ist ja furchtbar. Deine Kindheit war nur Horror in den letzten Jahren. Welch ein Wunder, dass du das alles überlebt hast. Bedenke immer - niemand hat Schuld, dass deine Familie dieses Pech hat. Dein Vater ist süchtig, das heißt er hat eine schwere chronische Erkrankung, aber deshalb solltest du doch nicht alleine mit ihm leben und das alles aushalten.

Wast tut das Jugendamt für dich? Habt ihr so etwas in der Schweiz? Kannst du dich nicht an sie wenden? Vielleicht kannst du in eine andere Umgebung kommen, während dein Vater evtl. eine Therapie macht oder Substitution bekommt? Du bist so ein tolles Kind und brauchst dringed Unterstützung. Wenn du noch keine bekommst, hole sie dir ganz schnell. Vielleicht fühlst du dich aber auch für deinen Vater verantwortlich und möchtest freiwillig bei ihm bleiben? Bitte schreibe doch darüber.

Aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit mit Drogensüchtigen in einer JVA und in einer Wohnungloseneinrichtung weiß ich, dass es für einige Menschen sehr sehr schwer ist mit den Drogen aufzuhören. Dein Vater gehört ganz sicher zu dieser Gruppe. Obwohl er den festen Willen hat und dich sicher auch sehr lieb hat, schafft er es einfach nicht. Mein eigener Sohn ist an einer Überdosis Heroin gestorben. Auch er hatte einen Rückfall. Zum Beispiel kann ich dir auch sagen, dass der beste Freund meines Sohnes sich das Heroin in die Leiste gespritzt hat, bis auch dort ein Abszess entstand und da er nicht krankenversichert war, rief man zu spät den Notarzt. Man mußte ihm ein Bein abnehmen. Danach war er weiter in der Drogenszene und ist jetzt im Gefängnis. Auch hier nimmt er ab und zu Drogen. Ein anderer junger Mann hat zum Beispiel seinen 1 1/2 jährigen Sohn in einem Park als Pfand dagelassen, bis er das Geld für Drogen besorgt hat.

Du siehst, die Drogen sind in manchen Fälle so stark, für einige stärker als alle Liebe dieser Welt. Viele schaffen den Ausstieg erst nach mehreren Therapien, andere wiederum können nur mit Substitution ein menschenwürdiges Leben leben und können wieder arbeiten. Bitte bitte pass auf dich auf.

Ich wünsche dir so sehr, dass noch alles gut wird und drücke dich ganz doll.

mama63

Substanzen

  • Heroin

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